
Bahnstrecke München-Lindau soll bis 2020 modernisiert werden

Seit Jahren wird darüber gesprochen, nun kommt offenbar Bewegung in das Projekt: Die Bahnstrecke zwischen München und Lindau soll bis 2020 modernisiert werden.
Geht die unendliche Geschichte um den Ausbau und die Modernisierung der Bahnstrecke zwischen München und Lindau (und weiter nach Zürich) endlich zu Ende? Und hält die Bundesregierung ihr vor fast zwei Jahrzehnten geleistetes Versprechen, bis 2020 das Stück zwischen Geltendorf bei München und Lindau zu elektrifizieren?
Nach Jahren des Stillstands kommt offenbar Bewegung in das Projekt. Nach einem Bericht der Schweizer Zeitung Tagesanzeiger hat der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestags, der Nürnberger SPD-Abgeordnete Martin Burkert, bei Gesprächen in der Schweiz versprochen, „dass die Linie München–Zürich zu den Projekten gehört, die vom neuen Investitionspaket der Bundesregierung profitieren werden“. Zwar stehe noch nicht fest, wie viel Geld dafür zur Verfügung gestellt werde. „Doch mit dieser Investition wäre es möglich, die Strecke fristgerecht bis 2020 zu elektrifizieren“, sagte Burkert.
Bahnstrecke von München und Lindau soll modernisiert werden
Das Verkehrsministerium wollte sich mit Blick auf die noch nicht abgeschlossenen Planungen zu Einzelheiten des geplanten Investitionsprogramms nicht äußern. Doch die Nördlinger SPD-Abgeordnete Gabriele Fograscher, die ebenfalls an den Gesprächen in der Schweiz teilnahm, bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass der Ausbau der Bahnstrecke Bestandteil des Programms sei. „Das ist eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für Schwaben und für das Allgäu“, sagte sie. Es sei „höchste Zeit“, dass die Bahnstrecke, die von München über Buchloe, Mindelheim und Memmingen bis zum Bodensee führt, modernisiert und elektrifiziert würde, um die Fahrtzeit zwischen den beiden Metropolen deutlich zu verkürzen.
Derzeit braucht ein Reisender für die 250 Kilometer fast vier Stunden. Zudem sei es wichtig, dass auch die Bahn von dem Investitionsprogramm profitiere. „Es soll nicht alles in die Straße fließen.“
Modernisierung der Bahnstrecke bringt Zeiteinsparung für Reisende
Bereits 1975 kündigte die damalige Bundesbahn an, die Strecke zwischen München und Lindau auf elektrischen Zugbetrieb umzustellen. Im Jahre 2008 unterzeichneten der damalige Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und sein Schweizer Amtskollege Moritz Leuenberger in Memmingen eine entsprechende Absichtserklärung. Doch während die Schweiz unverzüglich ihren Teilabschnitt für 50 Millionen Franken modernisierte, geschah auf bayerischer Seite nichts. Gleichzeitig kletterten die (geschätzten) Baukosten von 210 auf 310 Millionen Euro.
Die Modernisierung ist Teil des milliardenschweren Projekts „Anschluss der Schweiz an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz“ und steht in einem engen Zusammenhang mit dem neuen Gotthard-Basistunnel. Die Schweiz möchte die Strecke München–Zürich als Zulaufstrecke für diese neue europäische Nord-Süd-Transitachse nutzen. Durch den Ausbau sollen künftig in beide Richtungen acht Züge pro Tag fahren, derzeit sind es vier. Die Fahrtzeit könnte sich von vier auf dreieinviertel Stunden verkürzen.
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