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Kuriose Brauerei
16.03.2009

Bayerischer Hopfen im Westjordanland

David Khoury hat im Westjordanland eine Brauerei eröffnet - umgeben von muslimischen Dörfern, deren Bewohner keinen Alkohol trinken dürfen.

Taybeh/Wolnzach (dpa/lby) - Bei gutem Wetter kann David Khoury von seiner Brauerei aus im Osten Amman, die Hauptstadt von Jordanien, sehen. Nachts funkeln aus dem Westen her die Lichter von Jerusalem. Ausgerechnet hier, auf einem Hügel mitten in der kargen judäischen Wüste, hat Khoury seine Brauerei aufgebaut. In dem kleinen christlichen Dorf Taybeh, gelegen inmitten von 16 muslimischen Dörfern, deren Bewohner aus religiösen Gründen keinen Alkohol trinken dürfen. "Alle haben mir gesagt, ich sei völlig verrückt, ausgerechnet in Palästina eine Brauerei zu eröffnen", sagt Khoury, "aber das hier ist mein Zuhause. Nur hier konnte die Brauerei stehen."

Seit Generationen wohnen die Khourys schon in Taybeh. Sie sind Christen, wie nur zwei Prozent der Palästinenser, und dürfen deshalb Alkohol trinken. Viele ihrer Vorfahren waren Priester, aber David und seinen Bruder Nadim Khoury zog es zum Ingenieurs- und Wirtschaftsstudium in die USA. "Schon damals, auf seinem Zimmer im Studentenwohnheim in Boston, hat mein Bruder sein erstes Bier gebraut", erzählt der 54-Jährige. Zurück im Westjordanland eröffneten sie 1995 gemeinsam die "Taybeh Brewing Company". 6000 Hektoliter produzieren die Khourys im Jahr - dunkles, helles und neuerdings auch alkoholfreies Bier für muslimische Kunden. "Taybeh bedeutet auf Arabisch köstlich", sagt David Khoury, der seit 2005 auch Bürgermeister des Ortes ist, "deswegen hat der Name wunderbar gepasst."

Die Maschinen kommen aus Deutschland und auch gebraut wird streng nach dem deutschen Reinheitsgebot. Hopfen liefert die Hallertau - das mitten in Bayern gelegene größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. "Hopfen wird aus der Hallertau in 120 Länder der Welt exportiert", sagt Carlos Ruiz, Prokurist der Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG) in Wolnzach, "das hat seit 1200 Jahren Tradition und es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass unser Hopfen nahezu überall verwendet wird."

Für die palästinensischen Gebiete gebe es allerdings keine eigenen Ausfuhrstatistik, das lohne sich nicht. "Nach Israel gehen rund 36 000 Kilogramm im Jahr, in den Libanon etwa 18 000 Kilogramm - irgendwo darin sind auch die schätzungsweise knapp 400 Kilogramm Hopfen für Taybeh verrechnet." Gemessen an dem Verbrauch bayerischer Brauerei seien 400 Kilogramm Hopfen pro Jahr ziemlich wenig, so der Experte Ruiz. Für ein jährliches Oktoberfest nach bayerischem Vorbild in Taybeh reicht es trotzdem.

_Taybeh soll nicht einfach irgendein Bier sein. "Taste a Revolution" - "Schmecke die Revolution" - heißt der Werbespruch, denn das Bier hat auch eine politische Dimension. "Es soll den Palästinensern ein bisschen Normalität in ihr Leben bringen", sagt David Khoury, "es steht für ein modernes, demokratisches, friedliches und freies Palästina." Auch nach Israel wird das Bier exportiert - seit der zweiten Intifada und dem anschließenden Bau der Mauer zwischen Israel und dem Westjordanland ist der Export dorthin allerdings stark gesunken. "Das Bier wird aber immer noch in einigen Restaurants in Tel Aviv verkauft und auch viel getrunken", sagt David Khoury, "das hat etwas sehr versöhnliches für mich."

_Auch den Export nach Deutschland will Khoury ankurbeln - bisher allerdings mit mäßigem Erfolg. Lediglich in Hamburg, in dem von Wolfgang Stark betriebenen Versandhandel "Haus der 131 Biere", kann Taybeh Bier bestellt werden. "Mir schmeckt es sehr gut, aber es wird nur in geringem Umfang nachgefragt", sagt Stark. Vor mehr als 10 Jahren hat er von David Khourys Brauerei gehört und ihn sofort kontaktiert. Seitdem seien die beiden Freunde geworden. Besonders gern erzählt Stark davon, wie sie vor mehreren Jahren einmal gemeinsam einen Stand auf einer Lebensmittelmesse hatten. "Taybeh Bier sollte der Renner auf der Messe werden. Aber dann kamen die Container mit den Flaschen nicht rechtzeitig an. Wir waren verzweifelt, aber David Khoury kann improvisieren. Ich sehe ihn noch heute, wie er mit dem Taxi vom Flughafen kommt - mit zwei riesigen und schweren Taschen voller Bierflaschen. Das werde ich nie vergessen."

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