Mehr als 11.000 Kinder unter sechs Jahren gelten als tatverdächtig
In Bayern galten im vergangenen Jahr 11.000 Kinder als tatverdächtig. Kriminelle Energie war in den meisten Fällen aber nicht im Spiel.
Mehr als 11.000 Kinder unter sechs Jahren in Bayern haben vergangenes Jahr unter Tatverdacht gestanden. Laut Landeskriminalamt handelte es sich in den meisten Fällen um Kinder, die unerlaubt eingereist sind. Der Rest seien "Sandkastenkämpfe", sagte ein Sprecher.
Darunter fällt etwa ein Kind, das eine fremde Schaufel einsteckt und damit zum Dieb wird. Das sei dem Kleinen oft noch gar nicht bewusst, sagte Margot Czekal vom Kinderschutzbund Bayern. "Kinder handeln in der Regel nicht aus krimineller Energie."
Kinder werden in Bayern auch oft Opfer
Oft werden Kinder aber auch Opfer. Das Landeskriminalamt registrierte 2016 im Freistaat knapp 1400 Straftaten gegen unter Sechsjährige. Die Kinder werden vernachlässigt, geschlagen oder missbraucht - in 60 Prozent von den eigenen Eltern oder Geschwistern. "Gewalt in der Familie ist meist das Ergebnis von Frustration, Überforderung und Hilflosigkeit", sagte Czekal. Dann sollte man sich Hilfe holen. dpa
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