
Schwere Gewitter wie in den letzten Tagen wird es öfter geben


Erneut sind schwere Gewitter über Bayern gezogen. Wo es besonders schlimm war und warum es einem Wetter-Experten zufolge solche extremen Unwetter im Freistatt nun öfter geben wird.
Schwere Unwetter haben am Dienstagnachmittag und in der Nacht auf Mittwoch erneut große Schäden in Bayern angerichtet. Besonders stark traf es Landshut in Niederbayern: Starkregen, Blitze und Donner zogen am Abend über der Stadt auf, sodass Überschwemmungen Straßen und Wege fluteten und die Menschen durch hüfthohes Wasser waten mussten. Im gesamten Stadtgebiet kam es zu Sturzbächen, weggeschwemmten Autos, ausgespülten Gullydeckeln, umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern, beschrieb Mirko Olzem von der integrierten Leitstelle die Situation. „Das war ein Unwetter, wie es nur alle fünf bis zehn Jahre vorkommt.“
Unwetter in Bayern: Polizei und Feuerwehr rücken zu vielen Einsätzen aus
Zeitgleich fluteten in und um München ebenfalls heftige Regenfälle die Straßen. Die Münchner Feuerwehren erhielten zahlreiche Notrufe über vollgelaufene Keller und abgebrochene Äste. Ähnlich war die Lage in Augsburg, wo bereits am Nachmittag stürmische Windböen und Starkregen über die Stadt hinwegzogen.

Feuerwehrsprecher Friedhelm Bechtel berichtete, dass neben der Berufsfeuerwehr alle freiwilligen Feuerwehren im Einsatz waren. Sie wurden hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste gerufen. „Es war für uns sehr schwer durchzukommen“, sagte er. „Überall lagen Äste auf der Fahrbahn. Das habe ich so noch nie erlebt.“
Segelboot gerät am Mandichosee im Kreis Aichach-Friedberg in Unwetter
Insgesamt rückte die Polizeiinspektion Schwaben Nord zu 134 Einsätzen aus, die meisten Vorfälle ereigneten sich im Stadtgebiet und im Kreis Augsburg. Umgerissene Bäume, abgebrochene Äste und umgeworfene Baustellenschilder beschädigten Fahrzeuge, wie Polizeisprecher Stefan Faller berichtet. Mehrere Personen seien durch herabfallende Äste verletzt worden.
Doch nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser bereitete das Unwetter Probleme: Am Mandichosee in Merching (Kreis Aichach-Friedberg) gerieten zwei Personen auf einem Segelboot in einen heftigen Gewittersturm. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, lagen nach Angaben der Wasserwacht bereits zwei Boote angetrieben am Ufer. In einem davon kauerten unverletzt die zwei in Not geratenen Personen, während eine Vielzahl von Blitzen über den Himmel zuckte.
Trampoline, Mülltonnen und Bauzäune werden in Schwaben vom Unwetter mitgerissen
Auch im südlichen Teil Schwabens tobten die Unwetter heftig: „Wir sind am Dienstag zu etwa 230 Einsätzen ausgerückt“, sagte Dominik Geißler vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Viele umgestürzte Bäume, aber auch vom Wind erfasste Trampoline, Mülltonnen sowie Bauzäune verursachten Schäden.
Es gab keine Verletzten. Vielerorts behinderten abgerissene Äste und Schilder den Verkehr, wie auf der A7 zwischen Altenstadt und Hittistetten bei Ulm. Auch Bahnstrecken wurden wegen Gegenständen auf den Gleisen gesperrt.
Menschen in Bayern müssen sich auf solche Wetterlagen in Zukunft einstellen
Hagel dick wie Tennisbälle, Sturzfluten und tosender Sturm – auf solche Unwetter müssen sich die Menschen in Bayern wohl in Zukunft häufiger einstellen. Das sagt zumindest der Physiker Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Bergobservatoriums auf dem Hohen Peißenberg am Starnberger See. Weil sich die Erde infolge des Klimawandels erwärme, werde es mehr extreme Wetterlagen geben, sagte er der Süddeutschen Zeitung. „Wir erwarten, dass Extremwetterlagen häufiger werden.“
Im Zuge des Klimawandels seien die Temperaturen in Bayern im Schnitt um zwei Grad Celsius gestiegen. „Damit ist die Luft wärmer und hat in der Regel auch mehr Feuchtigkeit.“ Der Physiker erklärt: „Wenn die Luft im Sommer wärmer wird, enthält sie mehr Feuchtigkeit und Energie, Gewitter bilden sich und werden mit zunehmender Temperatur meist heftiger.“ (mit dpa)
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Nach 7-Schläfer gibt es nun 7 Wochen durchwachsenes Regen-Wetter. Trotzdem immer positiv denken, denn das Wetter ist gut für die Schwammerl und vor 20.000 Jahren lagen wir noch unter einer Kilometer dicken Eisdecke.