Bayern beschließt Testpflicht für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten
Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten nach Bayern gilt eine Testpflicht. Ministerpräsident Markus Söder sagt: „Urlaub darf nicht zum Risiko werden."
Der Ministerrat hat heute eine Testpflicht für alle Urlaubs- und Familienrückkehrer aus Corona-Risikogebieten beschlossen und damit die strengen Regelungen zur Einreisequarantäne nochmals verschärft. Ministerpräsident Dr. Markus Söder erklärt: „Der Urlaub darf nicht zum Risiko werden. Die Sicherheit steht an erster Stelle. Dazu führt Bayern eine Testpflicht für Reiserückkehrer ein.“
Quarantänepflicht für Reiserückkehrer wird durch Testpflicht verschärft
Jeder, der aus einem Corona-Risikogebiet nach Bayern einreist, muss entweder schon bei der Einreise einen negativen Test vorweisen oder umgehend zum Testen gehen. Dazu stehen die Testzentren an den Flughäfen oder die kommunalen Zentren bereit. An den Autobahnen werden Hinweisschilder an die Verpflichtung erinnern. Für Einreisende aus Risikogebieten gilt zwar jetzt schon eine strenge Quarantänepflicht. Sie müssen sich unmittelbar nach der Einreise in die eigene Wohnung oder eine geeignete Unterkunft begeben und sich dort für zehn Tage isolieren. Frühestens nach fünf Tagen kann die Quarantäne durch einen negativen Test beendet werden.
Ausnahmeregeln bestehen nach Angaben der Staatskanzlei nur für systemkritische Tätigkeiten bestimmter Berufsgruppen etwa in den Bereichen Pflege und öffentliche Sicherheit. Unabhängig davon sind alle, also auch ausländische Pflegekräfte verpflichtet, sich zweimal wöchentlich auf das Coronavirus testen zu lassen.
Die Quarantänepflicht wird nun durch die Testpflicht verschärft. Ab morgen müssen alle Rückkehrer aus Risikogebieten ein negatives Testergebnis innerhalb von 72 Stunden nach Einreise beim zuständigen Gesundheitsamt vorlegen. Idealerweise sollte der Test schon im Ausland vorgenommen werden, allerdings höchstens 48 Stunden vor der Einreise nach Bayern. Ministerpräsident Markus Söder sagt zur Verschärfung der Regeln um die Testpflicht: „Reisen in Risikogebiete sollten am besten überhaupt nicht stattfinden. So bleiben alle besser geschützt.“ Um die Testpflicht durchzusetzen und auf die Verantwortung jedes einzelnen hinzuweisen, wird es auch Kontrollen bei den Reisenden und Familienheimkehrern geben.
Nur noch wenige Regionen in Europa sind kein Risikogebiet
Auf dem europäischen Festland gibt es aktuell nur noch in Frankreich (Bretagne), Griechenland, Estland, Finnland, Norwegen und Österreich (zwei Gemeinden an der deutschen Grenze) Regionen, die nicht als Risikogebiete eingestuft sind. Hinzu kommen Regionen in Irland sowie das portugiesische Madeira, das französische Korsika, ein Großteil der griechischen Inseln, die britische Isle of Man und die Kanalinsel Guernsey sowie die dänischen Inseln Grönland und Färöer.
Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreitet. Ganz Deutschland und die meisten anderen europäischen Länder sind demnach Risikogebiete. (AZ, mit dpa)
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Sind alle Tempolimits kontrollierbar?
Jeder Infizierte der gefunden wird, kann isoliert werden und dadurch nicht weitere infizieren und damit zur Senkung der Zahlen und damit, was wichtiger ist, auch zur Senkung der Belegung auf den Intensivstationen beitragen.
Das kann man schon machen, aber ich glaube kaum dass es sich effektiv auswirkt. Das scheint mir eher so eine Alibi Vorgehensweise zu sein, wenn man sich die Zahl der Infizierten in vielen bayerischen Landkreisen betrachtet. Das Weihnachtsfest und Neujahr kommt ungelegen und kaum ein Politiker traut sich ganz klare Aussagen zu treffen. Was sollen die Leute in der Kirche wenn man schon vorher ganz genau weiß, dass dadurch noch größere Hotspots entstehen können. Harte Kontaktbeschränkungen werden auf diese Weise nicht ernst genug genommen.
Und das ist alles überprüfbar/kontollierbar?