Nach der weiteren Panne bei den Corona-Testungen in Bayern sollte die Teststrategie überdacht werden. Söder darf das Vertrauen der Bevölkerung nicht verspielen.
Wäre das Thema nicht so ernst, könnte man fast glauben, das Schicksal habe Humor: Erst waren es die handschriftlich ausgefüllten Zettel, die die Corona-Tests in Bayern zum kollabieren brachten. Nun, da alles digital ist, war es ein Fehler in der EDV. Beiden Pannen liegt eine gemeinsame Ursache zugrunde: Das System ist überfordert. Tausende Tests auf das Virus müssen nicht nur in den extra eingerichteten Zentren, sondern auch in Arztpraxen und in den Laboren bearbeitet werden.
Die Bayerische Staatsregierung sollte die Kritik an der Testoffensive annehmen
Inzwischen fordert nicht mehr nur die Opposition eine Revision der bayerischen Corona-Politik, sondern auch Behörden rufen nach Einhalt. Die Staatsregierung sollte das ernst nehmen. Die Sommerferien neigen sich dem Ende entgegen, Tests können und müssen nun wieder gezielter eingesetzt werden. Eine Untersuchung, auf deren Ergebnisse die Betroffenen tage-, wenn nicht wochenlang warten, schürt nur die Unsicherheit.
Natürlich ist Corona nach wie vor Neuland, die Politik handelt nach dem Prinzip von „Versuch und Irrtum“. Doch dazu gehört eben auch, Entscheidungen zu revidieren, die sich zwar auf dem Papier gut anhören, doch in der Praxis nicht durchzuhalten sind. Nur so lässt sich dauerhaft das Vertrauen der Bevölkerung erhalten. Und darauf ist Söder massiv angewiesen.
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Bayern überdenkt doch täglich seine Corona-Politik. Wobei "überdenken" wohl noch eine sehr freundliche Beschreibung ist.
Der fehlgeleitete politische Ehrgeiz Söders gefährdet zunehmend die bayerische Bevölkerung. Überflüssige Tests verstopfen die Laborkapazitäten, während tatsächliche Betroffene vergeblich auf ihre Testergebnisse warten. Am Montag stehen Massentests an bayerischen Schulen an, spätestens dann sollte das Problem gelöst sein.
Trotz rigider Corona-Politik belegt Bayern seit Monaten sowohl bei den Infektionszahlen als auch bei den Corona-Toten den traurigen Spitzenplatz unter allen deutschen Bundesländern und Stadtstaaten. Woran liegt's?
Einschleppung per Auto aus südlichen Ländern?
https://www.augsburg.de/aktuelles-aus-der-stadt/detail/aktuelle-informationen-zum-coronavirus-in-augsburg
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+++ 4. September, 9:15 Uhr 16 Neuinfektionen bestätigt +++
Das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg meldet 16 neue Covid-19-Fälle. Neun Neuinfektionen wurden bei Reiserückkehrenden festgestellt: Als Infektionsorte wurden der Kosovo (3 Fälle), Kroatien (zwei Fälle), Rumänien, Frankreich, Tschechien und Bosnien und Herzegowina (je ein Fall) ermittelt. Zudem wurden zwei Augsburger Kontaktpersonen eines bestätigten Covid-19-Falles positiv getestet. Bei fünf infizierten Person ist der Infektionsort noch unbekannt.
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+++ 3. September, 10:35 Uhr 16 Neuinfektionen bestätigt +++
Das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg meldet 16 neue Covid-19-Fälle. Sieben Neuinfektionen wurden bei Reiserückkehrenden festgestellt: Als Infektionsorte wurden Rumänien (zwei Fälle), die Türkei (zwei Fälle) sowie der Kosovo, Kroatien und Bosnien und Herzegowina (je ein Fall) ermittelt. Zudem wurden acht Augsburger Kontaktpersonen eines bestätigten Covid-19-Falles positiv getestet. Bei einer infizierten Person ist der Infektionsort noch unbekannt.
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In der Corona-Politik wurden schwerste Fehler von Anfang an gemacht, dies einzugestehen würde einen Gesichtsverlust bedeuten. Aber ein klares Bekenntnis und eine Reform wären notwendig und es stellt sich die Frage: Wer hat den Mut?