Bayerns älteste Fossilien entdeckt
Forscher haben im Frankenwald die bislang ältesten Fossilien Bayerns gefunden.
Es ist eine sensationelle Entdeckung: Forscher haben im Frankenwald die bislang ältesten Fossilien Bayerns gefunden. Die versteinerten Meerestiere sind 520 Millionen Jahre alt – und damit fünf Millionen Jahre älter als alle bisherigen Fossilien im Freistaat.
Kein Wunder, dass der Chefgeologe des Landesamtes für Umwelt, Roland Eichhorn, aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommt: „Wir können uns damit weitere fünf Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit katapultieren“, sagt er vor dem abseits gelegenen Geotop zwischen Schwarzenbach am Wald und Presseck. Die Evolution schreite in fünf Millionen Jahren in großen Schritten voran. Die Lebewesen veränderten sich in so einer großen Zeitspanne erheblich.
Die Abdrücke der jetzt gefundenen „Kelchtiere“, sogenannte Archaeocyathen, sind winzig. Lebende Exemplare gibt es nicht mehr, die Tiere starben aus. Weshalb ist unklar. Die Tiere sahen wie Mini-Weizenbiergläser aus: Der Kelch der schwammähnlichen Wassertiere war oben relativ breit, wurde in der Mitte dünner und zum Ende hin wieder etwas dicker.
Zu verdanken ist dies zwei Paläontologen aus Köln. Die untersuchten in anderem Zusammenhang einen Kalksteinbrocken, der bereits in den 1970er Jahren aus dem Geotop im Frankenwald entfernt worden war und bislang in einem Archiv lag. Unter dem Mikroskop kamen die versteinerten Meeresbewohner dann eher zufällig zum Vorschein. „Wir haben daraufhin das Geotop erneut abgesucht und tatsächlich eine ganze Reihe weitere Fossilien dieser Art gefunden“, berichtet Geologe Eichhorn. (AZ, dpa)
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