Sieben Menschen starben 1970 durch einen Brandanschlag auf das jüdische Gemeindehaus. Nach 50 Jahren erinnert sich kaum mehr jemand. Sara Elasari schon: Sie wurde in ihrem Zimmer von den Flammen überrascht.
Die junge Studentin lernt in ihrem Zimmer unter dem Dach auf die Medizinprüfungen. Sie ist 21, vier Jahre vorher zum Studium von Tel Aviv nach München gekommen. Aus dem Gang zieht der Geruch von Gebratenem herein. Einer ihrer Nachbarn im jüdischen Gemeindezentrum in der Münchner Reichenbachstraße kocht. Denkt sie zumindest. Doch dann quillt der Rauch ins Zimmer. Unter der Tür, durchs Schlüsselloch, dicht und beißend. Sara Elasari, so heißt die damalige Studentin, erzählt das fast ohne Denk- und Atempause. „Plötzlich schoss eine Stichflamme durch die Tür.“
50 Jahre später hat Sara Elasari einen Doktortitel, einen Sohn und einen Doppelnamen. „Verheiratet mit einem arischen Mann“, sagt die mittlerweile 71-jährige Jüdin, und durchs Telefon hört man ein Schmunzeln. Sie sagt das so provokant, um zu zeigen, dass in ihrer Familie die Vergangenheit überwunden ist. Es tut ihr nicht mehr weh, ihre Geschichte zu erzählen. Sara Elasari-Gruß lebt schon lange in Cuxhaven. Sie hat Jahrzehnte als Notärztin hinter sich. Da kommen viele grausame Einsätze zusammen – so viele, dass sie sich an manche gar nicht mehr erinnern kann.
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