Bekommt Lindau bald eine Therme am Bodensee-Ufer?
Die Stadt Lindau will für viel Geld eine moderne Therme am Ufer des Bodensees errichten lassen. Eine Bürgerinitiative will lieber das alte Strandbad behalten. Nun wird abgestimmt.
Bekommt Lindau eine moderne Therme am Ufer des Bodensees? Rund 20.000 Wahlberechtigte können am Sonntag in der Stadt über den geplanten Bau abstimmen. Eine Bürgerinitiative hatte Unterschriften für den Erhalt des bisherigen Strandbades Eichwald und gegen die Therme gesammelt. Die Initiatoren kritisieren, dass die Bodenseestadt damit die Idee eines Bürgerbades aufgebe. Zudem befürchten sie mehr Lärm und Verkehr. Der Bund Naturschutz unterstützt die Thermen-Kritiker, er sieht das Landschaftsschutzgebiet am Bodenseeufer gefährdet und den freien Zugang zum See eingeschränkt.
Am Sonntag stimmen die Lindauer über die geplante Therme am Bodensee ab
Der Lindauer Stadtrat hatte das Bürgerbegehren zugelassen, ihm jedoch ein Ratsbegehren für die Therme entgegengesetzt. Die Wähler müssen nun zwei Fragen pro und contra beantworten sowie die Stichfrage, was gelten soll, wenn sich die Ergebnisse gegenseitig ausschließen.
Die Stadtverwaltung sagt, das Strandbad sei nicht mehr konkurrenzfähig, die Besucherzahl sei in zwei Jahrzehnten von 240.000 auf 150.000 zurückgegangen. Die beiden vorhandenen Bäder Eichwald und Limare sollen deshalb von einem privaten Investor für 40 Millionen Euro zu einer Thermenlandschaft ausgebaut werden, wobei die Kommune 12,5 Millionen Euro beisteuert (mehr über die Pläne lesen Sie hier.). "Mit der Therme Lindau am Eichwald können wir den Lindauer Bürgerinnen und Bürgern sowie ihren Gästen am schönsten Standort am Bodensee ein attraktives Badeangebot machen", sagte Oberbürgermeisters Gerhard Ecker (SPD).
Die Verantwortlichen des Bürgerbegehrens hatten die Fragestellung des Ratsbegehren als unzulässig angesehen und dagegen geklagt, waren aber mit ihrem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Augsburg gescheitert. Die Bürger könnten deutlich erkennen, worüber sie abstimmen, befanden die Richter. dpa/lby
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Nachdem er aus der bayerischen Politik in Richtung Bodensee abgeschoben wurde, haben die Lindauer 2012 ihren SPD-Oberbürgermeister mit immerhin über 60% der Stimmen gewählt - und gehen nun unter diesem Mann sehenden Auges der Vernichtung eines der schönsten Freibäder am gesamten deutschen, österreichischen und schweizerischen Ufer entgegen.
So kann auch nur ein Wahl-Beamter entscheiden bzw. handeln, der organisch nichts mit Lindau zu tun hat, sondern diese - zwischenzeitlich hoch verschuldete - Stadt als "Zugereister" nur als Durchgangsstation betrachtet.
Die beiden seit Jahrzehnten getrennten Bäder - Eichwald (See) und Limare (Hallenbad) - müssen wirklich nicht zu einer weiteren "Thermen-Landschaft" zusammengepfercht werden, noch dazu, weil das bisherige Freibad seinen Natur-Charakter dadurch vollständig verlieren würde.
Hoffentlich geht das Volksbegehren zugunsten der Bewahrer des Strandbades Eichwald aus. Und vielleicht überlegen dann auch die Lindauer bei der nächsten OB-Wahl, wer ihre Interessen wirklich vertritt.