Bewegender Abschied von ermordeter Carolin
Zehn Tage nach dem qualvollen Tod der dreijährigen Carolin haben Angehörige, Bürger und Politiker im schwäbischen Gundelfingen Abschied von dem Mädchen genommen. Zur Totenmesse in der barocken Pfarrkirche St. Martin versammelten sich am Donnerstag zahlreiche Menschen. Bei leichtem Schneetreiben folgten anschließend rund 100 Menschen dem Sarg dem kleinen, hellblauen Sarg zum Grab.
Unter den Trauergästen waren auch Bayerns Sozialministerin Christa Stewens und Justizministerin Beate Merk (beide CSU). "Das Leid des kleinen Mädchens, das auf so unvorstellbar grauenvolle Weise getötet wurde, hat uns in einzigartiger Weise berührt", erklärten die CSU- Politikerinnen. Sie wollten mit ihrer Teilnahme an der Beisetzung ein Signal setzen. Gewalt gegen Kinder müsse gesellschaftlich geächtet und konsequent bestraft werden, sagte Merk.
Etwa 20 Angehörige und Freunde nahmen am offenen Grab bewegt Abschied von Carolin. Sie hatten aus rote und weißen Rosen Kränze in Herzform binden lassen. Die Inschriften waren in polnischer Sprache, an Bildern war der Name des Mädchens nach der Abstammung ihrer Mutter in der polnischen Schreibweise "Karolina" zu lesen.
Bei der Totenmesse in der barocken Pfarrkirche St. Martin saßen Carolins Großmutter mit weiteren Verwandten der getöteten Dreijährigen in der ersten Bankreihe. Zahlreiche Bürger hatten sich in der Kirche versammelt, um ihre Anteilnahme an dem gewaltsamen Tod der Dreijährigen zu bekunden. Das Geschehen mache alle tief betroffen, sagte der Gundelfinger Diakon Eugen Schirm.
Das dreijährige Mädchen war am Montag vergangener Woche misshandelt und mit schwersten Verletzungen in der Toilette einer Weißenhorner Klinik gefunden worden und kurze Zeit später gestorben. Die Obduktion hatte ergeben, dass Carolin zu Tode geprügelt worden war. Wenige Tage später war Carolins 24-jährige Mutter mit ihrem 30- jährigen Freund in Italien unter dem dringenden Verdacht der gemeinschaftlichen Tötung des Kindes verhaftet worden. Sie sollen noch in dieser Woche an Deutschland ausgeliefert werden.
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