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Bildung
30.05.2017

Inklusion bringt Lehrer an ihre Grenzen

Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, dass möglichst viele Kinder mit Behinderungen in sogenannten Inklusionsklassen lernen. Viele Lehrer fühlen sich aber nicht genug für den Spezial-Unterricht ausgebildet.
Foto: Armin Weigel, dpa

20000 Schüler mit Behinderungen besuchen in Bayern eine Regelklasse. Besonders die Zahl der emotional auffälligen Kinder steigt. Lehrkräfte fühlen sich alleingelassen

Bayerns Lehrer sehen den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern mehrheitlich zum Scheitern verurteilt – sofern sich die derzeitigen Bedingungen nicht ändern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). In Bayern wurden dafür zwar nur rund 500 Lehrer befragt, doch die Ergebnisse zeigen in eine klare Richtung.

In der Erhebung, die gestern in München vorgestellt wurde, beklagen rund 75 Prozent der Lehrer aus Grund-, Mittel-, Realschulen und Gymnasien, dass sie keine oder zu wenig Unterstützung für die Inklusion bekommen. Nur elf Prozent halten die personelle Ausstattung an den Schulen für ausreichend.

Nach Angaben des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) haben rund 74000 Kinder in Bayern speziellen Förderbedarf. Etwa 20000 von ihnen besuchen eine Regelschule. Allein die Zahl der Kinder mit gestörter sozialer oder emotionaler Entwicklung ist demnach seit 2011 von rund 6500 auf zuletzt 8200 gestiegen. Zwar halten mehr als die Hälfte der Lehrkräfte die Einbeziehung behinderter Kinder in Regelklassen im Grundsatz für richtig. Dies fördere Toleranz, soziale Kompetenzen und sorge für eine bessere Integration. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen aber findet mehr als die Hälfte der befragten Lehrer den Besuch einer Förderschule besser für die Betroffenen als die Integration in eine Regelschule.

„Inklusion wird nicht gelingen, wenn Lehrkräfte alleine, in zu großen Klassen und ohne Zeit für Differenzierung unterrichten müssen“, sagte gestern BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

Dass immer mehr Schüler besonders viel Aufmerksamkeit brauchen, bestätigt Susann Michaelsen, die die größte Augsburger Grundschule im Stadtteil Kriegshaber leitet. Vor allem die Zahl der Kinder mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich habe auch in Augsburg in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. „Letztendlich sitzt in jeder neuen Klasse ein Kind mit Förderbedarf.“ Das sei ein gesellschaftliches Problem, sagt Michaelsen. „Die Kinder werden meiner Meinung nach oft zu früh sich selbst überlassen und sind dann überfordert.“ Die Folge: Sie können dem Unterricht nicht konzentriert folgen, brauchen regelmäßig die ganze Aufmerksamkeit des Lehrers. Manche kommen zwar mit einem sogenannten Schulbegleiter, der mit im Klassenzimmer sitzt und eingreift, wenn das Kind über die Stränge schlägt. Pädagogisch ausgebildet sind die Helfer aber meist nicht.

Nach Angaben des Kultusministeriums sind seit 2011 in Bayern 600 Lehrerplanstellen für die Inklusion geschaffen worden. Doch Schulen bekommen nur dann Unterstützung, wenn der Förderbedarf bewiesen ist – und das ist oft nicht der Fall. In Kriegshaber etwa brauchen offiziell zwölf Kinder zusätzliche Hilfe. Das klingt bei 450 Schülern insgesamt nicht allzu dramatisch. Doch Schulleiterin Michaelsen erklärt das Problem: „Um sonderpädagogischen Förderbedarf festzustellen, müssen Eltern in eine entsprechende Untersuchung einwilligen. Doch viele tun das nicht. Sie haben Angst, dass ihr Kind dann einen Stempel aufgedrückt bekommt.“ Kurz: So manche Schule bräuchte im Alltag wesentlich mehr geschultes Personal als auf dem Papier.

Auch die Grundschule in Rettenberg (Oberallgäu) besuchen Kinder mit Entwicklungsstörungen. Zwei bis drei leiden an Autismus, ein anderes Kind ist hörgeschädigt. Wie gut die Inklusion klappt, hängt nach Angaben der Schulleiterin Anita Scherm vom Grad der Behinderung ab. Sie unterrichtet zum Beispiel ein sehbehindertes Kind. „Das funktioniert wunderbar.“ Speziell für den Inklusiv-Unterricht ausgebildet sind Scherm und viele ihrer Kollegen aber nicht. Oft gebe es zwar „noch schnell einen Crashkurs, wenn man betroffen ist und das Schuljahr schon läuft“. Die Rektorin der Schule mit etwa 160 Kindern vermisst aber Fortbildungen für die Arbeit in Inklusionsklassen.

81 Prozent der für die Studie befragten Lehrer fordern sogar, dass inklusive Klassen ständig mit einem Lehrer und einem Sonderpädagogen besetzt werden. Derzeit würden aber drei Viertel der Lerngruppen nur von einem Lehrer allein betreut. Das Fazit der BLLV-Präsidentin Fleischmann ist daher eindeutig: „Weil es an allem fehlt, leiden alle: Kinder, Eltern und Lehrer.“

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