
Mehr praktisches Wissen: Nachwuchslehrer sollen früher in die Schulen

Plus Die Ausbildung der Lehrkräfte wird oft als praxisfremd kritisiert. Ein Pilotprojekt will sie früher als bisher ins Klassenzimmer schicken. Das wäre eine kleine Revolution.

Erst die Theorie, dann der späte Praxisschock: So läuft es oft bei der Ausbildung angehender Lehrkräfte. Weil das Studium in den ersten acht Semestern vor allem im Hörsaal und weit weg von den Schülern stattfindet, erkennen Nachwuchskräfte mitunter erst in der letzten Phase ihrer Ausbildung – dem Referendariat direkt an einer Schule – ob sie für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gemacht sind oder nicht. Viele fühlen sich mit dem Handwerkszeug von der Uni nicht ausreichend auf den Schulalltag vorbereitet.

In Augsburg soll sich das jetzt ändern. An einer neu zu gründenden Grundschule des Schulwerks der Diözese Augsburg sollen in einem Pilotversuch Lehramtsstudenten schon fast von Beginn ihres Studiums an Kinder unterrichten. Läuft alles nach Plan, eröffnet die neue Schule nahe der Uni im Herbst, der Modellversuch startet im Jahr 2022. Es wäre eine kleine Revolution in der Lehrerbildung. Denn bislang hinkt ihre Ausbildung den Trends an Schulen häufig hinterher. Digitalisierung, der Umgang mit zunehmend heterogenen Klassen, Klimawandel – bis solche Inhalte in die Lehrerbildung Eingang finden, dauert es wegen des starren bürokratischen Systems oft Jahre. Und dann hat sich die Welt schon weitergedreht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich finde das einen guten Ansatz!
Denn der Schaden, den Lehrer an den Kindern - für das ganze Leben und an der Gesellschaft - anrichten ist teurer als die Ausbildung der Lehrer.
Allerdings wäre es auch sinnvoll die Lehrenden von der Uni, jährlich an die Basis zum Unterrichten zu schicken - denn die haben sich zu weit von der Realität entfernt - und multiplizieren die veralteten Methoden tausendfach in Ihren Studierenden.
Ausserdem sollte die die moderne digitale Kommunikationstechnik einen höheren Stellenwert in der Ausbildung bekommen. Dazu braucht es aber junge Professoren, die auch einen PC bedienen können.
Mehr Praxis an der Schule schon im Lehramtsstudium zu verankern ist an sich ja schon eine gute Idee.
Allerdings wird es - so realistisch muss man sein - von der Regierung wieder genutzt werden um Lehrkräfte einzusparen! Ein Praktikant ist billiger als eine fertig ausgebildete Lehrkraft.
Bestes Beispiel ist ja hier schon der "Praxisschock" des Referendariats:
In der REGEL sollen Lehrkräfte hier 10 Stunden ableisten - damit genug Zeit für die Vorbereitung, Einarbeitung und Entwicklung didaktischer Konzepte besteht.
In der PRAXIS werden diese 10 Stunden auf 17 aufgestockt - und das nicht nur in "Mangelfächern" sondern in ALLEN Bereichen. Klar, spart sich so das Kultusministerium bei 3 Lehramtsanwärtern fast eine komplette Lehrerstelle.
Praxisbezug JA - Ausbeutung auf kosten ausgebildeter Lehrkräfte NEIN