
München: Adoptivmutter mit Schere erstochen

Ein junger Mann aus München hat am Wochenende seine Adoptivmutter getötet. Jetzt wurden neue Details zu dem Fall bekannt.
Ein aus Bangladesh stammender junger Mann aus München hat am Wochenende seine Adoptivmutter getötet. Jetzt wurden neue Details zu dem Fall bekannt.
Unklar aber bleibt das Motiv der Münchner Bluttat, bei der ein 20-Jähriger am Samstag seine Adoptivmutter erstach. Der aus Bangladesh stammende Mann, der nach der Tat selbst die Polizei gerufen hatte, habe keine Angaben zum Motiv gemacht, teilte die Polizei am Montag mit. Ebenso lägen keine Hinweise auf psychische Störungen, Alkohol- oder Drogeneinfluss vor.
Allerdings ist es zwischen der Frau und ihrem Adoptivsohn bereits im Juni dieses Jahres zu Handgreiflichkeiten gekommen. Ein Verfahren gegen den 20- Jährigen wurde jedoch eingestellt, da sich die Beteiligten auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht beriefen.
Dem geständigen Täter, gegen den inzwischen Haftbefehl erlassen wurde, drohen nach Angaben von Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bis zu zehn Jahre Haft. Da der 20-Jährige noch als Heranwachsender anzusehen sei, werde bei ihm das Jugendstrafrecht angewendet.
Die Staatsanwaltschaft geht von einer heimtückisch begangenen Tat aus. So habe der junge Mann seine schlafende Adoptivmutter mit einer Schere erstochen. Anschließend benachrichtigte er zwar die Polizei, widersetzte sich jedoch dann der Festnahme. Bei der 71-jährigen Frau konnte der Notarzt nur noch den Tod feststellen.
Auch in anderer Hinsicht ist der Tatverdächtige polizeilich kein Unbekannter: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der 20-Jährige in der Vergangenheit bereits wegen Diebstahls und Sachbeschädigung auffällig geworden.
Die Adoptivmutter hatte früher als Ärztin Entwicklungshilfe geleistet und dabei in Bangladesh ihren späteren Adoptivsohn kennengelernt. Vor 17 Jahren brachte sie den Buben nach Deutschland. dpa/lby
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