Borkenkäfer auf dem Vormarsch
Warum sich die Tiere so stark vermehren
Bayerns Förster stehen vor einem sehr arbeitsreichen Frühjahr: In den von Stürmen und Trockenheit beeinträchtigten Wäldern haben sie voraussichtlich auch in diesem Jahr mit überdurchschnittlich vielen Borkenkäfern zu kämpfen. Die Insekten haben 2018 in Bayern rund viereinhalb Millionen Festmeter Holz befallen, wie das Landwirtschaftsministerium in München mitteilt. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2016. Ein Festmeter Holz entspricht einem Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume. Es ist die Maßeinheit für unbearbeitete Stämme, die zum Beispiel im Wald am Wegesrand aufgeschichtet liegen.
Grund für die Ausbreitung der Käfer sind die extreme Trockenheit des vergangenen Jahres sowie Sturmschäden. Wegen der „hohen Ausgangspopulation“ ist laut Ministerium nicht mit einer wesentlichen Entspannung der Situation zu rechnen – zumindest nicht, wenn das Wetter auch in diesem Jahr käferfreundlich warm und trocken ist.
Die Insekten nisten vor allem in „gestressten Bäumen“, erklärte ein Sprecher des Agrarministeriums. Das können Bäume sein, die zu wenig Wasser bekommen, oder solche, die durch Unwetter beschädigt worden sind. Bei diesen Bäumen ist es für die Käfer leichter, an die nährstoffreiche Schicht unterhalb der Rinde zu gelangen. Manchmal befallen sie aber auch gesunde Bäume. In der Regel versuchen die Bäume, sich mit Harz vor dem Käfer zu schützen. Greifen zu viele Schädlinge an, klappt das aber nicht.
Für Forstwirte sind die Insekten ein großes Problem, denn sie drücken nicht nur die Holzpreise, sondern bringen die Forstpläne durcheinander. Um dies zu verhindern, müsse das befallene Holz so schnell wie möglich aus dem Wald transportiert werden, sagte Gudula Lermer vom Landesforstverein. Trotz des niedrigeren Preises für Käferholz, bleibe die Holzqualität aber unverändert, versichert sie. (dpa)
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