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Zeckenstich
09.05.2015

Borreliose: Die richtige Behandlung ist umstritten

Schnell zum Klebeband greifen! Krabbelt die Zecke noch am Körper, wird sie so am schnellsten eingefangen.
Foto: Daniel Reinhardt (dpa)

Fieber, Schmerzen, Lähmungen: Borreliose hat viele Gesichter. Wie das Leiden, das durch die Zecke übertragen werden kann, richtig diagnostiziert und behandelt wird, ist umstritten.

Die Zecke saß hinter dem Ohr. Das weiß Marion Rothärmel nach Jahrzehnten noch ganz genau. Trotzdem dauerte es elf Jahre, bis die Krankheit bei ihr diagnostiziert wurde: Borreliose. Wegen Lähmungserscheinungen im Bein war die heute 84-jährige Kölnerin, die seit 30 Jahren in Lindau am Bodensee lebt, immer wieder in Behandlung. „Erst der 17. Arzt hat erkannt, woran ich leide“, erinnert sich die Rentnerin heute.

Borreliose. Das Nationale Referenzzentrum für Borrelien spricht für Deutschland jedes Jahr von etwa 60000 bis 100000 Neuerkrankungen durch eine Infektion mit „Borrelia burgdorferi“. Andere Quellen gehen von 30000 bis 80000 Fällen aus. Etwa jede vierte Zecke soll in Deutschland von den Borrelien befallen sein. Bei einem Stich können die Tiere diese Erreger auch übertragen. Allerdings erkrankt nach einem Zeckenstich nur etwa einer von hundert auch wirklich an Borreliose. Eine Impfung gegen die Krankheit gibt es nicht – anders als gegen FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, die ebenfalls durch Zecken übertragen wird.

Borreliose ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. An der Einstichstelle ist sie zuerst an einer sogenannten Wanderröte erkennbar. Geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gehören dazu. Auch Muskel- und Nervenschmerzen, Reizbarkeit, geschwollene Gelenke, Taubheit und Lähmungserscheinungen sind Symptome. Deshalb ist das Problem, dass die Krankheit oft nicht richtig erkannt wird. Die Schwierigkeit ist aber auch, dass sie – vor allem bei chronischem Verlauf – häufig mit anderen Erkrankungen, wie etwa multipler Sklerose oder psychischen Beschwerden, verwechselt wird. Wie kann Borreliose richtig diagnostiziert werden? Ist die Krankheit womöglich nur Spinnerei? Kann sie wirklich chronisch werden? Wer verdient an der Behandlung wie viel Geld? Und, wie wird eine nachgewiesene Borreliose richtig behandelt? Darum streiten seit Jahren Mediziner, die als Experten gelten – und solche, die sich selbst Experten nennen.

Angeblich konnten manche Patienten nach dem Rollstuhl wieder laufen

Dr. Carsten Nicolaus von der BCA-clinic Augsburg erzählt Geschichten von Patienten, die durch seine Hilfe nach drei Jahren im Rollstuhl angeblich wieder laufen konnten. „Das gibt es immer wieder“, sagt er, verschiedene Tests und Therapien könnten Wunder wirken. Zwischen zwei und sechs Monaten dauert in seiner Klinik die Behandlung mit Antibiotika.

Das sei viel zu lang, bemängeln viele andere Ärzte. Solche Fälle von chronischer Borreliose seien extrem selten, sagen sie. Sie warnen davor, zu intensiv mit Antibiotika zu behandeln – weil dadurch Nebenwirkungen entstehen können, die dem Körper massiv schaden. Und sie warnen davor, solch umstrittene und teure Tests und Behandlungen zu durchlaufen, wenn die Borreliose nicht tatsächlich nachgewiesen sei.

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„Der Nachweis einer chronischen Neuro-Borreliose erfolgt über die Untersuchung von Nervenwasser“, sagt der Neurologe Prof. Dr. Markus Naumann vom Klinikum Augsburg. „Nicht jeder Patient, der unter Kopfschmerzen und Müdigkeit leidet, hat auch eine Borreliose.“ Selbst wenn die Krankheit nachgewiesen ist, sollten Patienten „höchstens ein paar Wochen“ mit Antibiotika behandelt werden, erklärt Naumann. Dann können sie in den allermeisten Fällen geheilt werden – ohne überteuerte Diagnostik und Therapie.

Zu viel Antibiotika kann den Körper krank machen

„Man gibt Antibiotika, aber sehr sorgfältig dosiert“, heißt es auch beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, an dem das Nationale Referenzzentrum für Borrelien angesiedelt ist. Sprecherin Claudia Schuller sagt: „Leider gibt es einige Gruppen, die propagieren: Viel hilft viel.“ Und auch sie warnt: „Zu viele Antibiotika können den Körper auf andere Art krank machen. Sie zerstören beispielsweise die Darmflora. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Resistenzen entwickeln, gegen die Medikamente dann machtlos sind.“

Auch die Patientin Marion Rothärmel warnt in ihrer Selbsthilfegruppe vor selbst ernannten Experten. Nach Jahrzehnten mit der Krankheit hat sie gelernt, dass nur die richtige Diagnose und Therapie helfen können.

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