Stromausfall: Stillstand in der Stadt
In Wemding hat ein Feuer weitreichende Folgen für private Haushalte, Schulen und die Autoindustrie
Die Stadt Wemding hat am Mittwoch einen Stromausfall erlebt, den es in diesem Ausmaß im Landkreis Donau-Ries seit Jahrzehnten nicht gegeben hat. Kurz nach 17 Uhr fiel der Strom aus. Erst gegen Mitternacht konnte die Versorgung nach und nach wieder hergestellt werden. Die Auswirkungen waren enorm.
Ausgelöst hat den Stillstand ein Brand in der Schaltzentrale des Stromversorgers in Wemding. Ursache war laut Polizei ein technischer Defekt im Bereich von Kabeln. Weil das Feuer durch die Elektrizität nur schwer zu löschen war, konnten die Monteure erst im Laufe des Abends mit der Reparatur beginnen – und das zunächst auch nur mit schwerem Atemschutz.
Derweil kam das Leben und Arbeiten in der 5700-Einwohner-Stadt weitgehend zum Erliegen. Geschäfte, Tankstellen und andere Betriebe schlossen vorzeitig. Beim Autozulieferer Valeo, dem größten Arbeitgeber in Wemding, stand etwa zwölf Stunden lang die Produktion still. Hunderte von Beschäftigten wurden nach Hause geschickt.
Weil am Abend noch nicht absehbar war, ob die Stromversorgung bis zum Donnerstagmorgen wieder stehen würde, entschlossen sich die Verantwortlichen, dass an diesem Tag der Schulunterricht ausfällt. Auch die Kindertagesstätten blieben geschlossen. Rund 150 Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten waren im Einsatz. In der Stadthalle wurde vorsichtshalber ein Verpflegungszentrum eingerichtet. Während viele Bürger bei Kerzenschein in ihren zunehmend kühlen Wohnungen blieben, patrouillierten Angehörige der Bereitschaftspolizei durch die Stadt. Es kam zu keinen Vorkommnissen.
Bürgermeister Martin Drexler zeigte sich beeindruckt von der Professionalität der Helfer und von der Solidarität unter den Bewohnern.
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