Brunners Vater: Sohn sozial engagiert und kerngesund
D. Brunner soll gesundheitlich angeschlagen gewesen sein. Dieser Einschätzung widerspricht der Vater des Managers nun vehement. Er bekräftigt, dass sein Sohn in einwandfreier Verfassung gewesen sei.
Der von Jugendlichen bei einer Schlägerei getötete Manager Dominik Brunner war nach Angaben seines Vaters völlig gesund und sehr sozial eingestellt. "Mein Sohn war kerngesund", sagte der 80 Jahre alte Vater Oskar Brunner in einer am Montag vor dem Landgericht München I verlesenen Vernehmung unter Berufung auf Ärzte seines Sohnes. Er sei unter anderem einmal wöchentlich eineinhalb Stunden gejoggt und zweimal die Woche 1000 Meter gekrault.
Der 50 Jahre alte Manager hatte nach bisherigen Berichten ein vergrößertes Herz und starb an Herzstillstand, nicht direkt an den 22 Verletzungen durch Schläge und Tritte am Münchner S-Bahnhof Solln. Markus S. und Sebastian L. müssen sich wegen Mordes vor Gericht verantworten.
Sein Sohn habe beträchtliche Beträge für soziale Zwecke ausgegeben und sich auch in seiner Firma als Vorstandsmitglied besonders für Bedürftige und schwierige Fälle eingesetzt, sagte der Vater in der Vernehmung. Dominik Brunner, der sehr an Literatur und Kino interessiert gewesen sei, habe davon geträumt, einmal selbst einen Film zu drehen.
Der gelernte Jurist sei extra wegen seiner gesundheitlich angeschlagenen Eltern in seinen Heimatort Ergoldsbach in Niederbayern zurückgezogen. "Da hat er sich rührend um uns gekümmert", sagte sein Vater in seiner Aussage. Alleine hätten er und seine 82 Jahre alte Frau das nicht geschafft.
Ursprünglich war die Aussage Brunners, der in dem Prozess Nebenkläger ist, für diesen Dienstag geplant. Seine Anwältin Annette von Stetten hatte jedoch mitgeteilt, er sei schwer krank und könne deshalb nicht kommen. Dominik Brunner, der selbst keine Kinder hatte, war das einzige Kind der Brunners.
"Es war physisch für ihn sehr anstrengend", sagte von Stetten über die ersten Prozesstage, an denen Brunner teilgenommen hatte. Er habe aber auch die psychische und mentale Belastung unterschätzt, den mutmaßlichen Mördern seines Sohnes gegenüberzusitzen und die Beschreibung der Tat immer wieder zu hören.
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