CSU-Parteitag: Seehofer mit fast 90 Prozent wiedergewählt
CSU-Chef Horst Seehofer wurde auf dem Parteitag in seinem Amt bestätigt. Doch wirklich spannend wird eine ganz andere Abstimmung.
CSU-Chef Horst Seehofer ist für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Auf dem Parteitag in Nürnberg erhielt er am Samstag 747 von 831 gültigen Stimmen. Das sind 89,9 Prozent. Vor zwei Jahren hatte Seehofer 88,1 Prozent erreicht.
Doch mit Spannung erwartet wurde vor allem die Wahl der vier stellvertretenden Parteivorsitzenden im Anschluss. Hier wurde mit einer Kampfabstimmung zwischen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und dem bekennenden Euro-Skeptiker Peter Gauweiler um einen der Vize-Posten gerechnet. Die weiteren Kandidaten waren Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Justizministerin Beate Merk und Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt. Vor der Abstimmung sagte Gauweiler bei seiner Kurzvorstellung, dass er der Partei mit seiner Kandidatur für einen der vier Vize-Posten zu alter Stärke verhelfen will. Er glaube, dazu beitragen zu können, dass die CSU bei der nächsten Wahl in Bayern wieder ein hervorragendes Ergebnis bekomme, sagte Gauweiler. "Mein Beitrag soll sein, dass die CSU und Bayern eine Einheit bleiben." Dafür gelte es, den Spagat zwischen der politische Klasse und den Bürgern wieder zu verkleinern.
Der Bundestagsabgeordnete sagte, er habe kein Staatsamt. Und fügte in Anspielung auf seinen Konkurrenten, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hinzu: "Ich kann Euch nichts anbieten, keinen einzigen Kilometer." Mit dem Begriff Provinzpolitiker habe er kein Problem, machte Gauweiler deutlich. "Bayern ist die beste Provinz der ganzen Welt." In seiner Grundsatzrede hatte Seehofer zuvor versucht, seiner Partei Stolz und Zuversicht einzuimpfen und sie damit auf den Kampf um den Machterhalt in Berlin und München 2013 einzuschwören. "Bayern steht so gut da wie noch nie zuvor in seiner Geschichte", betonte der bayerische Ministerpräsident. Zudem attackierte Seehofer - ohne ihn ein einziges Mal namentlich zu nennen - seinen SPD-Herausforderer für die Landtagswahl, den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, aber auch den möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. dpa/lby
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