Schwaben-CSU: Söder soll Seehofer als Parteichef ersetzen
Der schwäbische CSU-Bezirksverband gehört zu den schärfsten Kritikern des Parteivorsitzenden Horst Seehofer. Nun hat man einen Vorschlag für einen Nachfolger.
Auch in Schwaben wurde die CSU bei der Landtagswahl ganz schön gerupft. Von 31 schwäbischen Abgeordneten kommen nur noch 13 von den Christsozialen. Bei der Bezirkswahl kam es noch happiger: Von 36 Bezirksräten stellt ebenfalls nur 13 die CSU. Für die Kommunalwahlen 2020 sehen die schwäbischen CSU-Politiker schon Schwierigkeiten auf sich zukommen.
Vor diesem Szenario hat sich der CSU-Bezirksverband Schwaben klar für einen Neuanfang in der Partei ausgesprochen. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben, heißt es in dem einstimmigen Beschluss des Bezirksvorstands vom Freitagabend. Man verlange einen Sonderparteitag, der „auch über unsere Aufstellung für die kommenden Jahre entscheiden muss“.
Bezirkschef Markus Ferber forderte eine „schonungslose Wahlanalyse und eine klare Strategie mit Visionen“. In der Sitzung gab es nach Teilnehmerangaben auch direkte Rücktrittsforderungen an Seehofer aus den Reihen der Kreisvorsitzenden in Schwaben. Viele sind sauer auf den Parteichef. Anscheinend werden auch alte Rechnungen beglichen. „Im Parteivorstand gibt es niemanden, der von Seehofer nicht schon in unmöglicher Weise abgekanzelt worden ist“, sagt ein Vorstandsmitglied.
Rückhalt von der Schwaben-CSU für Markus Söder
Rückhalt gibt es dagegen für Ministerpräsident Markus Söder, dem nach Teilnehmerangaben großes Lob vor allem für seinen Wahlkampfeinsatz zuteilwurde. In der schwäbischen CSU soll auch die Stimmung klar für Söder als Parteivorsitzender sein. Man könne keine Reibungsverluste mehr an dieser Stelle brauchen, sagte ein Teilnehmer. Inhaltlich wollen die schwäbischen CSU-Politiker wieder näher an die Menschen heranrücken.
Eine konkrete Entscheidung für die Zukunft gab es auch: Bezirkschef Markus Ferber wird als schwäbischer Spitzenkandidat im kommenden Jahr in die Europawahl gehen. Auf der CSU-Liste steht er auf Platz drei hinter dem EVP-Chef Manfred Weber und Frauenunion-Chefin Angelika Niebler.
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Bayern, Deutschland, Europa und die Welt - Opfer von Seehofer?
Da gibt es noch andere Tatverdächtige. Also plädiere ich doch für eine nach allen Seiten offene Untersuchung!
Im Übrigen scheint Seehofer, bei allen Verdiensten und Fehlern, kein "Political Master of the Universe" zu sein. Müsste er aber, wenn er für all das verantwortlich wäre, was ihm so vorgeworfen wird.