Chemikalie im Trinkwasser: Bluttests im Raum Altötting beginnen
Im Gesundheitsamt Altötting beginnen nach dem Fund einer womöglich krebserregenden Chemikalie im Trinkwasser am Dienstag Blutentnahmen bei Anwohnern aus der Region.
Bis in den März wollen sich 931 Menschen aus sechs Untersuchungsgebieten im Landkreis freiwillig Blut entnehmen lassen, um eine mögliche Belastung mit dem Stoff Perfluoroctansäure (PFOA), einem Ersatzstoff sowie sechs weiteren perfluorierten Substanzen zu prüfen. Das Landratsamt Altötting will damit herausfinden, ob die Menschen in der Region überdurchschnittlich hohe Werte im Blut haben.
Die Chemikalie PFOA war bei Firmen in einem Gewerbegebiet in Burgkirchen an der Alz unweit von Altötting im Einsatz. Für den Stoff gibt es diverse industrielle Anwendungen, unter anderem findet er sich in schmutz- und wasserabweisenden Textilien. Der Stoff, der nach Experteneinschätzung eine Reihe von Krankheiten wie auch Krebs begünstigen könnte, war 2016 bei Kontrollen in Blutspenden aus der Gegend festgestellt worden. Wegen der Belastung wurden bereits Trinkwasserbrunnen geschlossen und Aktivkohleanlagen eingebaut, um das Wasser zu reinigen.
An der Blutuntersuchung teilnehmen können nun Freiwillige, die in der betroffenen Region leben und sich bis 23. Januar beim Landratsamt registriert haben. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) werde die Proben untersuchen, hieß es. (dpa/lby)
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