Damenwahl in Kettershausen
Die Frauenquote im Gemeinderat von Kettershausen im Unterallgäu lässt bisher zu wünschen übrig, doch das soll sich ändern. "Damenwahl" lautet das Motto der Bürgermeisterwahl. Von Eva Büchele
Die Frauenquote im Gemeinderat von Kettershausen im Unterallgäu lässt bisher zu wünschen übrig, doch das soll sich ändern. "Damenwahl" lautet das Motto der Bürgermeisterwahl.
Bisher ist unter den zwölf Räten nur eine Frau. Angeführt wird das Gremium von einem Mann - noch! Denn Bürgermeister Josef Höld hat Anfang des Jahres seinen Rücktritt bekannt gegeben. Daraufhin haben sich drei Frauen in den Wahlkampf gestürzt: Claudia Bader (50), Waltraud Hertnagel (54) und Gabriele Janowsky (44). Kein einziger Mann hat letztendlich versucht, es gegen die Damen aufzunehmen.
Das Bürgermeisteramt in der 1800 Einwohner zählenden Gemeinde ist ein Ehrenamt. "Ein voll berufstätiger Mann gibt dafür doch nicht seinen Job auf", vermutet Claudia Bader, warum nur Frauen kandidieren. Sie ist sich sicher: Wer sachlich und genau arbeitet, der kann sich gegenüber den männlichen Kollegen bald behaupten. Im Kettershauser Gemeinderat, der bekannt ist für oft heftige Diskussionen, könne eine Frau an der Spitze sogar für mehr Harmonie sorgen.
Für Waltraud Hertnagel ist es nichts Außergewöhnliches, sich mit so vielen Männern an einen Tisch zu begeben. Schließlich würde sie im Falle eines Wahlsieges nur einen Platz weiter rutschen: Seit über 20 Jahren sitzt sie als Gemeindesekretärin und Schriftführerin an der Seite des Bürgermeisters. "Eine Frau kann diese Aufgaben genauso gut meistern wie ein Mann - oder sogar besser", meint sie.
Auch für Gabriele Janowsky wären viele männliche Kollegen nichts Neues: Schon als Jugendliche arbeitete sie im Schlachthof der Eltern überwiegend mit Männern zusammen. Weil sie selbst mit anpackt, werde sie von den Herren schnell respektiert, sagt sie. Und im Notfall könne sie auch mal die Ellenbogen einsetzen. Doch: "Meistens kommt man mit einem freundlichen Lächeln viel weiter."
Außer dass die Namen dieser Frauen am kommenden Sonntag auf dem Stimmzettel stehen werden, haben die drei noch etwas gemeinsam: Alle drei sind zweifache Mütter, und alle drei gehören unabhängigen Wählervereinigungen an. Von Eva Büchele
Die Diskussion ist geschlossen.