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Kirche
17.04.2021

Das Sterben gehört in die Mitte der Gesellschaft

Zur bundesweiten Eröffnung der "Woche für das Leben" wehen vor dem Augsburger Dom die Flaggen.
2 Bilder
Zur bundesweiten Eröffnung der "Woche für das Leben" wehen vor dem Augsburger Dom die Flaggen.
Foto: Nicolas Schnall / Pressestelle Bistum Augsburg

"Leben im Sterben" - aktueller könnte das Motto der ökumenischen "Woche für das Leben" nicht sein. Als Alternative zum assistierten Suizid sehen die Kirchen eine gute Begleitung am Lebensende.

Deutlicher denn je habe die Corona-Pandemie den Menschen die Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit des Leben vor Augen geführt, stimmte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bei der Eröffnungsfeier am Samstag im Augsburger Dom auf die Woche ein. Zum Schutz vor Ansteckung wurde ausgerechnet soziale Distanz gefordert, obwohl wir Menschen doch von gegenseitiger Zuwendung und liebevoller Berührung bis zum letzten Atemzug leben. Bedford-Strohm forderte deshalb: "Die Begleitung Schwerkranker und Sterbender gehört in die Mitte der Gesellschaft. Wir alle bilden den Mantel der Fürsorge um sie."

Minister Klaus Holetschek: Pflege wird zur Schicksalsfrage

Mehr als 100.000 Ehrenamtliche, nach den Worten der Münchner Palliativmedizinerin Claudia Bausewein die größte Bürgerbewegung in Deutschland, leisten Hospiz- und Palliativbetreuung. Ihr Engagement in Alten- und Pflegeheimen sei während des Lockdowns "vollkommen unterschätzt" worden, betonte die Professorin bei der anschließenden Diskussionsrunde. Das Sterben sei "der Brennpunkt für das Leben". Wesentliches komme in dieser Phase in den Blick und schmerzliche Fragen stellen sich: Warum ich? Warum jetzt schon? Wo ist Gott dabei? "Die Antworten kann nur der Betroffene selbst geben", sagte die Ärztin. "Niemand sollte allein sterben", meinte auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. In dieser Lage Beistand leisten, Hoffnung spenden, Trost aussprechen könne nicht hoch genug geschätzt werden. Der CSU-Politiker versprach, für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu sorgen. "Sie wird zur Schicksalsfrage zwischen den Generationen. Für Hospize und Palliativstationen ist jeder Euro gut investiertes Geld."

Ökumenischer Gottesdienst zur "Woche für das Leben" im Augsburger Dom (von links): Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Bischof Bertram Meier, Bischof Georg Bätzing und Regionalbischof Axel Piper.
Foto: Annette Zoepf

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Oberhirte Georg Bätzing, vollzog in seiner Predigt im ökumenischen Gottesdienst die Ängste, Sorgen und Trauer der Menschen nach, deren Leben dem Ende zuneigt. Die meisten fürchten sich davor, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Gute, ganzheitliche Begleitung sei dann umso wichtiger. "Sich in Gottes Hand geborgen zu wissen, auf ein Leben nach dem Tod hoffen zu können, Vergebung zu erfahren und Gemeinschaft - das kann Frieden und Gelassenheit im Sterben vermitteln", sagte Bätzing. Allerdings befürchtet der Bischof, dass durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, es müsse ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben geben, Druck auf alte und kranke Menschen ausüben werde. Bätzing stellte klar: "Seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, entspricht nicht dem christlichen Menschenbild. " Wer unheilbar krank ist, verdiene die bestmögliche Fürsorge und Pflege.

Bischof Bertram Meier: Das Leben endet nicht im Tod

Pandemiebedingt war der Augsburger Dom bei der Feier nur locker besetzt. Vor allem Engagierte aus Pflege und Hospizarbeit nahmen daran teil, aber auch der schwäbische Regierungspräsident Erwin Lohner. Der gastgebende Bischof Bertram Meier betonte: "Im Glauben wissen wir: Das Leben endet nicht im Tod." Sein evangelischer Amtsbruder Axel Piper sagte aus eigener Seelsorger-Erfahrung: "Menschen, die im Sterben sind, lassen mich oft viel von ihrer eigenen Glaubenserfahrung wissen, sodass ich viel von der Nähe Gottes in solchen Momenten spüren kann."

Die von der Fernsehjournalistin Ursula Heller moderierte Debatte drehte sich vor allem um den eigenen Wunsch, in einer leidvollen Situation sein Leben zu beenden. Der Augsburger Weihbischof und Ethikrat Anton Losinger hörte daraus weniger einen frei bestimmten Suizidvorsatz als vielmehr einen Hilferuf an die Gesellschaft in psychischer Not. "Auch Christen können in Verzweiflung geraten", sagte er. "Wir können ihnen mit Palliativ- und Hospizversorgung zum Leben helfen." Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, wird zwar das Urteil des höchsten Gerichts, das geradezu ein Recht auf Erfüllung des Sterbewunsches formuliert, in der Berufsordnung berücksichtigen, zugleich beteuert er aber: "Beihilfe zur Selbsttötung kann nicht Aufgabe von Ärzten sein." An den Kliniken sieht Montgomery "eine neue Kultur" aufziehen. Gefragt werde nicht in erster Linie, was medizinisch noch alles getan werden kann, sondern wie intensiv der Patient die Behandlung selbst wünscht.

Es gibt keine Fallpauschalen fürs Zuhören

Für Spirituelle Sorge um den schwerkranken Menschen sprach sich der Theologe Traugott Roser aus. Sie fragt: Wo tut es auf der Seele weh? "Jeder Patient soll seine Bedürfnisse zum Ausdruck bringen." Roser kritisierte das Abrechnungssystem des Gesundheitswesens: "Es gibt keine Fallpauschalen fürs Zuhören." Den Seelsorgern riet er, auch Spannungen auszuhalten. "Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Mensch auch sterben darf, wenn es an der Zeit ist."

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