Das ändert sich für Bahnreisende zum 15. Dezember 2019
Die Deutsche Bahn vollzieht immer am zweiten Dezemberwochenende ihren Fahrplanwechsel. Das hat auch Auswirkungen auf die Verbindungen nach München und Augsburg.
Gute Nachrichten für Bahnfahrer in Bayern: Mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember sollen vor allem mehr Haltestellen angefahren, Taktlücken geschlossen und frühere Verbindungen für Pendler eingerichtet werden.
Zuletzt gab es auf der Strecke zwischen Ulm, Augsburg und München Probleme durch den Anschluss der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Auch diese Situation wendet sich zum 15. Dezember ins Positive: Die Umleitungen von Fernverkehrszügen im Zusammenhang mit der Baustelle im Hauptbahnhof Ulm enden am Morgen des 15. Dezembers um vier Uhr. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ bestätigte, dass entgegen vorab geäußerter Befürchtungen der Baustellenfahrplan gut lief und die Platzkapazitäten ausreichten. Im Regionalverkehr gab es wegen dieser Baustelle auf bayerischer Seite keine Änderungen, gibt ein Bahnsprecher Auskunft.
Welche Neuerungen ergeben sich durch den neuen Fahrplan? Insgesamt sollen - vor allem im Berufsverkehr - mehr Züge im Einsatz sein, teilte die Deutsche Bahn (DB) in München mit. Nach Angaben der DB betrifft das unter anderem die Mainfrankenbahn und die Mittelfrankenbahn sowie den München-Nürnberg-Express und den Flughafen-Express von Regensburg zum Flughafen München.
Deutsche Bahn: Nacht-ICE und mehr Fernverkehrsverbindungen dank Winterfahrplan
Für die rund 128.000 Kunden pro Tag, die den Fernverkehr in Bayern nutzen, verspricht der Konzern ebenfalls Verbesserungen. Die DB bietet künftig das ganze Jahr über an allen Wochentagen Nacht-ICEs zwischen München, Augsburg, Günzburg und Berlin an. Hier kommen normalen ICE-Züge zum Einsatz. Nachtfahrten mit Schlafwaggon bietet weiterhin nur die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an.
Für die Strecke Augsburg - Nürnberg ist im Regelfahrplan tagsüber ein Abstand von maximal zwei Stunden und 45 Minuten zwischen den Fernverkehrszügen vorgesehen. Außerdem sollen die bestehenden vier Direktverbindungen von Augsburg nach Berlin um zwei weitere ergänzt werden. Auf der Strecke Augsburg-Hamburg entfällt eine ICE-Direktverbindung. Reisende können stattdessen auf fünf Verbindungen mit Umstieg in Nürnberg und einer Reisezeit von unter sechs Stunden zurückgreifen.
Ingolstädter Bahnkunden erwartet zwischen 17 und 19 Uhr ein ICE-Halbstundentakt von Nürnberg nach München. Dies ist unter anderem durch die neue Direktverbindung Berlin - Ingolstadt möglich. Ebenso erhöht die DB an Werktagen die Zahl der ICE-Halte in Bamberg von 29 auf 31. Und zwischen Coburg und München richtet sie zur Mittagszeit einen neuen täglichen ICE ein. Die höhere Taktung ermögliche eine geringere Wartezeit für Fahrgäste bei Zugausfällen, sagt ein Bahnsprecher. Bei Stellwerkstörungen nutze die Aufstockung selbstverständlich aber nichts.
Außerdem ist ein kundenfreundlicherer öffentlicher Personennahverkehr der DB in der Landeshauptstadt München vorgesehen. Neben zusätzlichen frühmorgendlichen Fahrtmöglichkeiten sind mehr Informationen auf den Bahnsteigen und auf den Monitoren in den neueren S-Bahnen geplant. Statt eines Soll-Fahrplans soll hier ein Fahrplan in Echtzeit mit Anschlussmöglichkeiten angezeigt werden.
Neuer Bahn-Fahrplan: Das ändert sich im Münchner S-Bahnverkehr:
- Die S1 fährt nun, statt nur bis zum Ostbahnhof, weiter bis zum Leuchtenbergring.
- Die Betriebsfahrten auf der S2, S3, S4 und S7 stadteinwärts werden für den Fahrgastbetrieb freigegeben.
- Auf den Linien S7 und S8, letztere fährt zum Flughafen, dürfen Fahrgäste sich von Montag bis Freitag über zwei zusätzliche Zugpaare freuen.
- Nach den Weihnachtsferien fahren auch die Taktverstärker auf den Linien S3 und S8 wieder. Sie werden seit dem 21. Oktober wieder eingegliedert.
In der Landeshauptstadt wird sich zudem das Tarifsystem grundlegend ändern. Einfacher, übersichtlicher und zum Teil sogar billiger sollen die Tickets des Verkehrsverbunds MVV werden. Das Verbundgebiet wird dann in nur noch sieben Tarifzonen eingeteilt. Die bisherige, oft als unübersichtlich empfundene Unterscheidung in Ringe, Zonen und Räume entfällt. So deckt die neue Zone M künftig das komplette Stadtgebiet sowie einige umliegende Gemeinden ab. Zudem führen künftig keine Tarifgrenzen mehr durch geschlossene Ortschaften, und viele Orte beziehungsweise Haltestellen gehören zu zwei Tarifzonen.
Fahrplanwechsel der Bahn: Fahrkarten wie Bayerntickets werden teurer
Im deutschen Schienenpersonennahverkehr werden Tickets dagegen etwas teurer. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) heben die Preise für Einzeltickets um 1,7 Prozent an. Die Zeitkarten kosten zwei Prozent mehr. Von den Änderungen seien nur etwa zwanzig Prozent der Nahverkehrskunden betroffen, heißt es in der Presseinformation des Tarifverbands der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen Deutschlands (TBNE). Zu den EVU gehört unter anderem die DB Regio. Der Grundpreis des Bayern-Tickets beispielsweise und der Mitfahrerpreis werden jeweils um einen Euro erhöht. (lesa mit dpa/lby)
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