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Landkreis Eichstätt
27.01.2012

Das dunkle Geheimnis um die Mumien von Pförring

Die Mumien wurden in diesen Särgen gefunden.

Vor drei Monaten wurden in Pförring mumifizierte Tote in einer vergessenen Gruft entdeckt. Nun ist ein dunkles Geheimnis herausgekommen. Es geht auch um Orgien in der Gruft.

Fünf mumifizierte Tote aus dem 19. Jahrhundert wurden im November in Pförring aus einer vergessenen Gruft geborgen. Es handelt sich um die Familie eines Kammerherrn von Bayernkönig Maximilian I. Robert Kiesel hat ihre Geschichte aufgearbeitet und schreibt nun ein Buch.

Das heruntergekommene Häuschen ist komplett mit Bäumen und Sträuchern eingewachsen. Eine mächtige, rostrote Eisentüre führt ins Innere der Gruft im Pförringer Ortsteil Dötting (Landkreis Eichstätt). Im Vorraum zeugen verstaubte Kirchenbänke und ein heruntergekommener Altar vom Verfall. Dicke Risse prägen die Decke. Drei Stufen führen in einen zweiten Raum hinab. Dort stehen vier Außensärge und ein leerer Sarg.

Geschichte der Pförringer Mumien

"Ich wohne schon so lange hier, und noch nie hatte ich von der Gruft gehört", erzählt Robert Kiesel, den die Geschichte der Pförringer Mumien gefangen genommen haben. 2009 las er in einem Mitteilungsblatt einen kurzen Hinweis über die Gruft und begann nachzufragen. "Aber keiner aus dem Dorf konnte mir genaueres erzählen", erinnert sich der gebürtige Bad Kissinger.

Er fand schließlich den Landwirt, der den Bauernhof nahe der Gruft bewirtschaftet und den Schlüssel zu dem Gebäude hütet - wie schon dessen Vorfahren. Der Bauer nagelte vor 40 Jahren die Särge und die Eingangstür zu. Zuvor wurden angeblich Orgien in der Gruft gefeiert und die Leichen geschändet. Nachdem der Landwirt dem Treiben ein Ende bereitet hatte, geriet das 1836 gebaute Gebäude in Vergessenheit. Auch die Kirche, in deren Besitz sich die Gruft seit 1905 befindet, kümmerte sich nicht darum.

Gruft auf dem Hügel

Zum ersten Mal bekam Kiesel die Mumien Ende November 2011 zu sehen - nach zweijähriger Recherche. "Ich wollte erst alles über die Menschen erfahren und ihnen eine Geschichte geben." Es handelt sich um die Familie und einen Freund von Friedrich Wilhelm Freiherr von Jordan, einem Kammerherrn von Bayernkönig Maximilian I. Von Jordan war zeitweise Besitzer des nahe gelegenen Schlosses Wackerstein. Der Hügel, auf dem die Gruft steht, war Teil der Ländereien, die zum Schloss gehörten. Er bietet eine traumhafte Aussicht. "Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Ort zu den Lieblingsplätzen des Adeligen zählte und er deshalb die Gruft hier bauen ließ", vermutet Kiesel.

"Ich habe dann weitergegraben - von Schloss Nymphenburg, der Münchner Residenz, bis nach Neapel." Die Archive seien sehr kooperativ gewesen. "Ich habe mir das viel schwerer vorgestellt." Inzwischen hat der Rentner so viel an Erkenntnissen zusammengetragen, dass er ein Buch über den 1841 verstorbenen Freiherrn, seine Frau Violanda, eine Gräfin von Sandizell, die gemeinsamen Kinder Karolina und Max sowie den befreundeten Grafen Heinrich verfassen kann.

Münchner Pathologe

Kiesel tat sich mit dem Münchner Pathologen Andreas Nerlich zusammen, der sich seit über 20 Jahren mit ägyptischen Mumien beschäftigt. Als Nerlich davon hörte, war er sofort angetan. "Die Toten sind hervorragend erhalten. Es herrschten gute Bedingungen für eine Mumifizierung, und die Körper wurden sehr früh in die Gruft gelegt, wo es kalt und trocken war."

Am interessantesten ist für den Pathologen der Zustand von Karolinas Leiche. Das Mädchen starb 1816 mit nur eineinhalb Jahren auf einer Reise in Neapel, wo die sterblichen Überreste künstlich mumifiziert wurden. "Ich bin gespannt, was wir durch die Analyse über die Mumifizierungspraxis im damaligen Neapel erfahren", erläutert Nerlich. "Es gibt viele Erkenntnisse über Erwachsenenmumien, aber kaum etwas über Kindermumien."

Karolinas Leiche wurde über 20 Jahre abgelegt, bis man sie 1836 in die Gruft überführte. In ihrem Sarg war zusätzlich ein verschlossenes Metallgefäß mit einer Flüssigkeit. "Hebt man es hoch, hört man es deutlich gluckern und schwappen", sagt Nerlich. Er hofft, darin die Organe der Toten zu finden. "Ich muss noch eine Technik finden, wie ich das Gefäß öffne. Ich muss sehr subtil vorgehen, es kann giftige oder brennbare Flüssigkeiten enthalten."

Neben dem Kopf des Sohnes Maximilian, mit dem die Linie der Jordans endete, lag ein mumifiziertes Tier. Noch ist unklar, ob es sich um ein mitbestattetes Haustier handelt oder ob es versehentlich in den Sarg schlüpfte. Es liegt derzeit in der Tierpathologie.

Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, sollen die Toten zurückkehren, um ihre letzte Ruhe zu finden. Kiesels sehnlichster Wunsch: "Zuvor lasse ich das komplette Gelände ausforsten, die Gruft sanieren und unter Denkmalschutz stellen." dpa/AZ

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