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Bayerisches Ufer
31.03.2016

Der Bodensee gibt den Fischern Rätsel auf

Der Berufsfischer Roland Stohr fährt mit seinem Vater Peter regelmäßig auf den Bodensee. Die beiden fürchten um ihre Existenz, weil die Fänge seit elf Jahren stark zurückgehen.
Foto: Matthias Becker

Die Felchen wachsen nicht mehr wie früher. Die Berufsfischer sehen sich in ihrer Existenz bedroht, weil die Fangerträge dramatisch eingebrochen sind. Doch woran liegt das?

Noch in den 1970er Jahren waren Felchen so groß, dass nur ein halber Fisch auf den Teller kam. Heute ist es schwierig, überhaupt den Bedarf der Gastronomie in den Bodensee-Orten zu decken. Elf Berufsfischer gibt es noch am bayerischen Ufer. Einer ist Roland Stohr, der mit seinem Vater Peter noch regelmäßig auf den See fährt. Er bezeichnet die Entwicklung als desaströs. Ein regional einmaliges Produkt drohe verlorenzugehen. Und der 51-Jährige fügt hinzu: „Irgendwann gibt es uns nicht mehr.“ Seine Söhne jedenfalls werden die Familientradition nicht fortführen.

Was sich in den letzten Jahren im Bodensee abspielt, ist für Fischer und Experten des Instituts für Fischerei der Landesanstalt für Landwirtschaft in Starnberg rätselhaft. Der Fang der Felchen, des typischen Bodensee-Fisches, ist dramatisch eingebrochen. Wog ein Tier in den 1980er Jahren noch über 400 Gramm, sind es heute 200 bis 230 Gramm, sagt Martin Eberle, Leiter der Staatlichen Fischbrutanstalt in Nonnenhorn. Auch bei anderen Arten gibt es merkwürdige Entwicklungen. Der Seesaibling beispielsweise ist weg, auch auf der baden-württembergischen Seite. Keiner weiß, wo er sich aufhält.

Der See ist zu sauber. „Es fehlen die Nährstoffe, die das Algenwachstum befördern. Es fehlt also an Nahrung.“ Das vermuten die Fischer. Fakt ist: Nachdem der Bodensee in den 1970er Jahren wegen der hohen Nährstoffbelastung umzukippen drohte, wurden die Kläranlagen in den Anrainerstaaten optimiert, unter anderem wurde das Phosphat herausgefiltert.

Der Stichling vermehrt sich massenhaft

Für Stohr ist das Phosphat der alles entscheidende Faktor. „Die Fischer stehen für einen sauberen See“, unterstreicht er, „aber nicht für einen nährstoffarmen.“ 2015 hatte er gerade noch 1,5 Tonnen Felchen in den Netzen, früher waren es zehn Tonnen. Zum fünften Mal in Folge sei es jetzt mit dem Fang bergab gegangen. Diese Fischart macht immerhin 60 bis 70 Prozent seines Gesamtertrags aus. Der Fischer wünscht sich deshalb wieder mehr Phosphat im See.

Schwabens Fischereipräsident Hans-Joachim Weirather spricht von einer Tragödie. Man müsse gemeinsam mit der Politik daran arbeiten, dass die Berufsfischer am Bodensee wieder eine Perspektive haben. Und sie zumindest vorübergehend finanziell zu unterstützen. Viel Zeit bleibe nicht.

Mehr Phosphat ist für den früheren Chef des Wasserwirtschaftsamts Kempten aber keine Lösung. „Die Reinigungsleistung darf nicht heruntergefahren werden.“ Man könne das Problem nicht an einem Parameter festmachen. Nicht alle Arten verschwinden oder wachsen nicht mehr wie gewohnt. Da ist beispielsweise der Stichling. Er vermehrt sich massenhaft. Keiner weiß, warum.

Die Felchen (auf dem Foto die kleinen Fische) werden nicht mehr so groß wie früher. Niemand weiß, warum.
Foto: Matthias Becker

Fährt man mit dem Echolot über den See, sieht man unter der Wasseroberfläche eine Schicht, berichtet Michael Schubert vom Institut für Fischerei. Es ist nicht der Grund, wie man denken könnte, sondern eine Massenansammlung von Stichlingen. „Es ist ein Phänomen, das in einem Binnensee noch nicht beobachtet wurde.“ Es muss also genug Nahrung geben. Eine Art, die sich so vermehrt, ist ein großer Fraßkonkurrent für die anderen Fische. Das gilt auch für bislang unbekannte Arten wie Muscheln und Garnelen, die vor einigen Jahren in den Bodensee eingeschleppt wurden.

Nach Weirathers Ansicht muss in der ganzen Diskussion auch ein Zusammenhang mit der Klimaveränderung hergestellt werden. Funktioniert das Ökosystem noch? Findet noch eine ausreichende Umwälzung des Tiefenwassers statt? Denn es bringt die Nährstoffe vom Grund an die Oberfläche. „Das Phosphat muss da hin, wo die Fische sind.“

In einer Brutanstalt läuft ein Versuch mit markierten Felchen-Eiern

In der Nonnenhorner Brutanstalt läuft gerade ein Versuch mit markierten Felchen-Eiern. Sie sind rot eingefärbt. Die Entwicklung wird bei 1,5 Grad verzögert. Die geschlüpften Jungfische können erst in den See entlassen werden, wenn es dort schon Algen gibt. Die spannende Frage für die Fachleute ist, wie viele Fische in der Natur durchkommen. In den Netzen können sie über das Gehörsteinchen am Kopf identifiziert werden.

Zurzeit weiß im Übrigen niemand, wie groß die Felchen-Bestände im Bodensee überhaupt sind. Dafür ist der See, der drittgrößte in Europa, zu groß.

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