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Ferienbeginn
23.03.2018

Der ganz normale Wahnsinn auf unseren Autobahnen

Auch eine „beliebte“ Staustrecke: die A8 zwischen München und Salzburg, hier auf Höhe Holzkirchen.
2 Bilder
Auch eine „beliebte“ Staustrecke: die A8 zwischen München und Salzburg, hier auf Höhe Holzkirchen.
Foto: Tobias Hase, dpa

Immer mehr Fahrzeuge drängen sich auf Bayerns Straßen. Als die A8 zwischen Augsburg und München ausgebaut wurde, galt das als Befreiungsschlag. Von wegen.

Freitagmorgen kurz nach sieben, ein früher Termin in der Landeshauptstadt steht an. Also rein ins Auto. Schon an der Autobahnauffahrt in Dasing sieht man die lange Schlange, die sich den Hügel die A8 hinauf in Richtung München erstreckt. Kaum eingereiht in die Kolonne spürt man, wie der Adrenalinspiegel in die Höhe schießt. Ein 40-Tonner aus Österreich liefert sich mit einem Kollegen das, was im Volksmund als „Elefantenrennen“ bekannt ist. Der eine Riese versucht, den anderen zu überholen. Und von hinten drängelt schon ein Kombifahrer, mit Lichthupe.

Was hier täglich geschieht, entlang dieser für die Region so bedeutenden Lebensader, ist nur mit dem Wort „Wahnsinn“ halbwegs zutreffend beschrieben. Ein befreundeter München-Pendler bestätigt: „Hier geht es jeden Morgen so zu.“ Und wenn dann noch der Winter zuschlägt oder jetzt der Reiseverkehr in den Osterferien ...

Nun gehört das Meckern über die Zustände auf den Autobahnen für den einen oder anderen Deutschen zum guten Ton. Das mag in der Vergangenheit oft übertrieben gewesen sein. Doch nun mehren sich die Probleme, und die Klagen bekommen ein festes Fundament. Dieselgate! Feinstaub! Dauerstau! Das Auto hat seine Unschuld längst verloren und büßt in Umfragen Jahr für Jahr an Status ein. Kein Wunder, kann man einwerfen, wenn die Verkehrssysteme vielerorts kollabieren. Auf deutschen Straßen rollen immer mehr Autos. Im Kraftfahrzeug-bundesamt sind über 45 Millionen Pkw registriert, jedes Jahr nimmt die Zahl zu. Dass dabei der Aggressionspegel der Fahrer seit Jahren parallel dazu zu steigen scheint, ist eine fast zwangsläufige Folge. Eine Verkehrswende, die die Gesellschaft in Richtung öffentlicher Nahverkehr bewegen würde, hat bisher nicht eingesetzt.

Jeder fünfte Staukilometer entfällt auf Bayern

Vor zwei Jahren zählte der ADAC jeden Tag 1900 Staus auf deutschen Autobahnen. Jeder fünfte Staukilometer entfiel auf Bayern. Die Folge ist eine zunehmende Wut auf die Politik. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise wurde die Regierung von SPD und Grünen nicht zuletzt wegen der dortigen chaotischen Verkehrsverhältnisse abgewählt.

Im Vergleich zu den verstopften Routen im Westen wirkt die A8 zwischen Augsburg und München noch fast gemütlich. Sie wurde allerdings auch erst vor rund zehn Jahren für 230 Millionen Euro mit zwei weiteren Spuren und Pannenstreifen ausgebaut; Einweihung war im Dezember 2010. Hunderttausende Pendler atmeten nach Jahren der Dauerstaus auf.

Zunächst machte sich die Verbreiterung auch positiv bemerkbar. Ohne Tempolimit und Baustellen ging es, abgesehen von Ferienanfängen oder -enden, zügig vorwärts. Doch das ist zumindest zu den Hauptverkehrszeiten längst wieder passé. Kilometerlange Staus, zähflüssiger Verkehr und schwere Unfälle kennzeichnen inzwischen wieder die gut 50 Kilometer lange Teilstrecke nach München. 

Täglich sind heute allein auf dem Ausbaustück zwischen der Anschlussstelle Augsburg-West und Adelzhausen zwischen 70.000 und fast 90.000 Fahrzeuge unterwegs. Auch die Unfallzahlen sind schon wieder ähnlich hoch wie früher, als die Strecke noch zweispurig war. Es gilt das alte Gesetz: Neue oder breitere Straßen ziehen immer mehr Verkehr nach sich.

Das ist wissenschaftlich belegt. Die kanadischen Forscher Gilles Duranton und Matthew Turner haben den Zusammenhang zwischen Straßenbau und Verkehrsaufkommen in einer Studie untersucht und herausgefunden: Mehr Straßen sind kein Mittel zur Bekämpfung von Staus. Denn: „Eine Verdoppelung der Straßen verdoppelt den Verkehr.“

Aber woher kommen überhaupt die vielen Autos? Der wichtigste Faktor, so stellten die Forscher fest, ist: Das Fahrverhalten der Menschen ändert sich. Sie würden häufiger Auto fahren, sobald das Straßennetz ausgebaut ist. Weniger Bedeutung hat, dass eine Region mit besserem Straßennetz mehr Menschen aus anderen Regionen anzieht oder dass sich der Verkehr verlagert. Die Studie bestätigt jedenfalls eine Erkenntnis, die der SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel schon 1972 hatte: „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“

Und wieder zieht ein Lkw auf die mittlere Spur

Währenddessen hat sich die Fahrzeugschlange über Adelzhausen im Landkreis Aichach-Friedberg und Odelzhausen im Kreis Dachau bis kurz vor Sulzemoos voranbewegt. An jeder Anschlussstelle fließen neue Fahrzeuge hinzu. Zwischendurch geht es im Stop-and-Go-Modus voran. Immer wieder scheren Lkw zeitgleich mit dem Setzen des Blinkers nach links aus, um sich dann zäh am Nebenmann vorbeizuschieben. Und wer das Vorurteil pflegen sollte, Fahrer bestimmter deutscher Marken drängelten besonders gerne, bekommt es an diesem Morgen bestätigt.

Von solchen Gedanken abgelenkt, kommt man nach knapp einer Stunde doch noch in München an. Vor der Abfahrt zur A99 stockt der Verkehr noch einmal, weil viele undiszipliniert abbiegen und darum eine Spur blockieren. Die Masse der Autos nimmt den Weg Richtung Allacher Tunnel, sodass die Reststrecke nach München relativ problemfrei verläuft.

Auch eine „beliebte“ Staustrecke: die A8 zwischen München und Salzburg, hier auf Höhe Holzkirchen.
Foto: Tobias Hase, dpa

Doch nicht nur auf den „Highways“ der Region, der A8, A7 und A96, ist nahezu täglich die Hölle los. Auch in den Städten nehmen Staus zu. Zum Beispiel in München. Dort herrscht an den stark befahrenen Straßen oft dicke Luft, der tägliche Stillstand kostet die Menschen Zeit und Nerven. Und natürlich: Schon kurz nach dem Autobahnende, vor der Verdistraße, gerät der Verkehr im Münchner Nordwesten wieder ins Stocken.

Es ist ja nicht so, dass man sich in der Millionenmetropole keine Gedanken darüber machen würde, wie man den ausufernden Autoverkehr eindämmen oder zumindest halbwegs in Griff bekommen könnte. Fakt ist aber, dass die Zahl der Autos hier trotz aller Probleme weiter steigt. Ende 2016 verzeichnete die Münchner Zulassungsstelle 709555 angemeldete Pkw. Das sind fast 49000 mehr als fünf Jahre zuvor.

Und nicht nur in München, auch in einer sonst eher überschaubaren Großstadt wie Augsburg sind ähnliche Phänomene zu beobachten. Dort stieg die Zahl der Autos in den vergangenen neun Jahren um sage und schreibe 20 Prozent. Die Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum nur um etwa zehn Prozent. Die Folgen sind: An immer mehr Stellen droht ein Kollaps, zumal, wenn große Zubringerstrecken wie die Friedberger Straße im Osten der Stadt verschmälert werden.

Vor allem der Güterverkehr soll deutlich zulegen

Was bringt die Zukunft? In Deutschland werden 2030 zwar voraussichtlich weniger Menschen leben als heute. Dennoch werden auf den Straßen wohl noch mehr Privatwagen unterwegs sein. Das geht aus einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Einer der wichtigsten Gründe für das Wachstum der Fahrzeugzahlen ist der Trend zu immer mehr Haushalten. Wurden nach der Wiedervereinigung 1991 rund 35,3 Millionen Haushalte in Deutschland gezählt, waren es 2012 bereits 40,4 Millionen. Im Jahr 2030 könnte es den Prognosen zufolge trotz des Bevölkerungsrückgangs sogar 41 Millionen Haushalte geben. Außerdem rechnet man mit steigenden Privateinkommen, die den nötigen Spielraum für den Kauf weiterer Autos schaffen.

Im Bundesverkehrsministerium weiß man längst, dass die Straßen dem Verkehrsaufkommen nicht mehr lange gewachsen sein werden. Und glaubt man dieser Prognose für das Jahr 2030, wird vor allem der Güterverkehr um durchschnittlich 38 Prozent wachsen. Aufgrund der anhaltend hohen Dynamik des internationalen Handels werden in diesem Bereich sowohl der Binnenverkehr als auch der grenzüberschreitende sowie der Transitverkehr im Vergleich zum Jahr 2010 deutlich zulegen.

Heitere Verkehrsaussichten sind das nicht. Wenigstens jetzt verspricht der Moderator im Autoradio: „Derzeit keine Staus auf bayerischen Straßen.“ Na immerhin! Inzwischen ist es später Vormittag. Der Termin in München ist abgehakt. Stadtauswärts fließt der Verkehr um diese Zeit nun deutlich besser. Auch auf der A8 hat sich die Lage beruhigt. Die Rückfahrt kann man fast schon als entspannend bezeichnen. Eine Entwarnung ist das freilich nicht. Schon in einigen Stunden, zur Hauptverkehrszeit zwischen 16 und 19 Uhr, wird er wieder losgehen, der tägliche Wahnsinn auf den Autobahnen.

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Die Diskussion ist geschlossen.

25.03.2018

Es stimmt und bedarf Abhilfe: Die LKWs behindern - nicht nur, aber vor allem - bei starkem Verkehrsaufkommen extrem den Verkehrsfluss durch ihre egoistischen "Überholmanöver". Das führt dann zu Behinderungen, Staus und Unfällen.
Ein generelles Überholverbot für die sich im Schneckentempo überholenden Egoisten ist längst überfällig. Bitte!

Und wenn man sich mal den Versuch antut, in Ferienzeiten dem Chaos aus dem Weg zu gehen, in dem man auf die Bahn ausweicht, wird man enttäuscht: Alles "ausgebucht, keine Buchung möglich, keine Mitfahrtgarantie" ... , weil die Bahn ja auf ihre Aktionäre achten muss und nicht ausreichend Züge zur Verfügung stellt (maximale Auslastung = maximaler Gewinn).
Das heißt, eine Bahnfahrt gibt´s einfach nicht, ist nicht möglich.
Was soll man da als Steuerzahler oder Zwangs-Autofahrer tun?? Zu Fuß gehen?

24.03.2018

Ich fahre die A8-A99 von Dasing nach München-Aschheim täglich hin und zurück. All das was Sie beschrieben haben ist für Pendler wirklich der Wahnsinn auf 3 Spuren. Angefangen von den LKW's die 2 Spuren über mehrere Kilometer hinweg für sich beanspruchen, bis hin zur Premiumklasse" an Autofahrern, die Ihren von der Firma geleasten PKW / SUV als Penisverlängerung betrachten.
Es braucht keine 4te Spur auf der Autobahn, wenn sowieso alle auf der linken Spur fahren. Durchgezogene Linien sind schon seit langen kein Grund mehr sich daran zu halten. Blinken ist nur etwas für Feiglinge, und wenn jemand blinkt und vor einem die Fahrspur wechseln will, wird noch mal ordentlich auf das Gaspedal getreten um den "Deppen" keine Gelegenheit zu geben vor einem zu sein. Getreu dem Motto: "Wenn ich vor dir bin mach ich was ich will" wird danach in den Ruhemodus über gegangen.
Im übrigen sind die Fahrer einer Brauerei deren Namen mir R beginnt und mit app aufhört besonders schlimm wenn es darum geht über mehrere Kilometer hinweg die Kollegen oder andere Lastwagen an einer Steigung überholen zu wollen.