Sanierung der Gleishalle am Münchner Hauptbahnhof beginnt
Die Gleishalle des Münchner Hauptbahnhofs wird saniert. Die Bauarbeiten sollen in den nächsten Tagen beginnen. Worauf sich Bahnkunden einstellen müssen.
Es ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber die rund 55 Jahre alte Gleishalle des Münchner Hauptbahnhofs ist tatsächlich ein Denkmal – genauer: ein technisches Denkmal. Nun soll das graue Stahlkonstrukt, das auf einer Fläche von 200 mal 140 Meter die Gleise 11 bis 26 überspannt, saniert werden.
Zunächst soll das Flachdach so verstärkt werden, dass es nach starkem Schneefall nicht mehr geräumt werden muss. Die Arbeiten an diesem ersten Bauabschnitt werden in diesen Tagen beginnen und sollen, wenn das Wetter mitspielt, bis Dezember abgeschlossen sein. Geplante Kosten: 2,3 Millionen Euro.
Die große Sanierung soll erst 2017 beginnen
Mit der großen Sanierung in einem zweiten Bauabschnitt will die Bahn frühestens 2017 beginnen. Sie soll mehrere Jahre dauern und nach ersten Schätzungen rund 20 Millionen Euro kosten. Die täglich bis zu 350.000 Reisenden und Besucher am Münchner Hauptbahnhof sollen durch die Bauarbeiten möglichst wenig gestört werden. Bis auf gelegentliche Bahnsteigänderungen wird der Zugbetrieb laut Bahn durch die Arbeiten voraussichtlich nicht beeinträchtigt. Kurzzeitig müssten höchstens einzelne Gleis- oder Bahnsteigabschnitte gesperrt werden, wenn darüber gearbeitet wird.
Heiko Hamann, der Leiter des Bahnhofsmanagements in München, musste am Dienstag bei der Präsentation der Pläne weit in die Geschichte zurückgehen, um die Besonderheiten des Sanierungsprojekts zu erläutern. Die Gleishalle mit dem „Krupp-Dach“, die zwischen 1959 und 1961 errichtet wurde, so sagte er, sei „sehr filigran gebaut, im Grunde ein statisches Kunstwerk“.
Die Gleishalle gilt als technisches Denkmal
Anders als heute sei damals das Material teuer, die Arbeitskräfte aber günstig gewesen. Also habe man für die Statik nur so viel Material eingesetzt, wie nötig war. Deshalb gelte die Halle als technisches Denkmal. Deshalb müsse jetzt aber auch, nachdem in den vergangenen Jahren die Vorgaben für die Tragfähigkeit von Flachdächern strenger gefasst worden seien, die Konstruktion ertüchtigt werden.
Die Sanierung der Gleishalle steht laut Bahn in keinem Zusammenhang zu den Plänen für einen Neubau des Empfangsgebäudes am Bahnhof. Es handle sich um eine Instandhaltungsmaßnahme. Schöner werde die Halle nicht werden.
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