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Kreis Augsburg
29.04.2011

Die Bäume treiben immer früher aus

Ein idyllisches Wanderziel: der Wald bei Nordholz.
2 Bilder
Ein idyllisches Wanderziel: der Wald bei Nordholz.

Die Vegetationszeit hat sich bereits um gut eine Woche verlängert. Das belegen Langzeitbeobachtungen. Doch wie wirkt sich der Klimawandel wirklich aus? Es besteht enormer Forschungsbedarf.

Die fest installierte Kamera an der Forschungsstation im Kranzberger Forst (Kreis Freising) hält den Augenblick fest. Die Buchen haben in diesem Jahr etwa zehn Tage früher Blätter bekommen. Das Fachgebiet für Ökoklimatologie der Technischen Universität München (TUM) in Freising hat verschiedene Kameras zur Erforschung der Vegetationsentwicklung im Einsatz. Mit einem Fischaugen-Objektiv beispielsweise lässt sich vom Boden und von einem Kran aus dokumentieren, wie die Bäume nach und nach grün werden.

Die Tendenz ist eindeutig: Die Bäume treiben in den vergangenen Jahren immer früher aus. Das bestätigt auch eine Studie unter Leitung von Prof. Annette Menzel: In München und Ingolstadt wird seit vier Jahren unter anderem die Phänologie von Birken untersucht: Sie blühten dieses Jahr am 8. April, ähnlich früh wie 2009 mit überdurchschnittlich warmen Temperaturen. Das langjährige Mittel liegt beim 18. April, also zehn Tage später.

Auch an der Waldklimastation Zusmarshausen (Kreis Augsburg) lässt sich ein starker Trend ablesen: Die Experten der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft stellten fest, dass die Fichten in den vergangenen Jahren eine gute Woche früher treiben und blühen. „Es gibt bereits in den letzten Jahrzehnten einen Fingerabdruck des Klimawandels in der Natur“, sagt die Forstwissenschaftlerin Menzel.

Die Natur ist in diesem Frühjahr geradezu explodiert: Haselnuss, Erle, Forsythie – alle blühten 2011 ganz schnell aufeinander. Eine Folge des Klimawandels? Fakt ist: Die Bäume reagieren auf die Temperaturerhöhung mit einem früheren Start ins Jahr. Die Vegetationszeit hat sich verlängert. Ein harter Winter wie der vergangene ist für die Bäume überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil, sagt Menzel. Sie brauchen die Winterruhe. Wenn sie keinen ausreichenden Kältereiz bekommen, „wissen“ sie im Frühjahr nicht, ob sie jetzt aktiv werden sollen oder nicht.

Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass die Temperaturen in den nächsten 50 bis 100 Jahren um zwei bis vier Grad steigen. Im Sommer wird es deutlich weniger Niederschläge geben. Eine Schweizer Studie kam zu dem Ergebnis, dass wir uns auf Sommer wie im Extremjahr 2003 einstellen müssen, das die Bäume ungeheuer stresste. Das geht aus einer Simulationsstudie für 2071 bis 2100 hervor. Doch wie wirkt sich der Klimawandel wirklich auf die Vegetation aus? Es gibt einen enormen Forschungsbedarf. Am Fachgebiet von Prof. Menzel läuft deshalb eine Reihe von Projekten mit insgesamt 13 Doktorarbeiten, die unter anderem über Klimaprogramme der Bayerischen Staatsregierung gefördert werden.

Mit der Auswirkung des Klimawandels auf das alpine Ökosystem beschäftigt sich beispielsweise ein Forschungsprojekt bei Garmisch-Partenkirchen. An Süd- und Nordhängen im Wettersteingebiet wurden dafür vier Klimastationen neu installiert, eine musste gar mit dem Hubschrauber an den Schachen transportiert werden.

Für das Monitoring wurden alle 100 Höhenmeter spezielle Geräte aufgestellt, die Temperatur und Luftfeuchte messen. Eine Doktorandin war letztes Jahr umgerechnet sieben Mal auf dem Mount Everest, erzählt Menzel. So viele Höhenmeter ist sie zur Kontrolle der Vegetationsentwicklung im Versuchsgebiet abgelaufen. Wo werden Latschen künftig noch wachsen können? Werden einheimische Arten irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes gen Himmel rücken? Weil sie wegen der steigenden Temperatur immer weiter hinauf müssten – dorthin, wo nur noch Fels und kein Krümel Erde mehr ist.

Trockene Frühjahre, das bedeutet auch trockenes Gras. Aufgrund des Klimawandels wird in Bayern eine langfristige Zunahme der Waldbrandgefahr erwartet. Dass die momentane Gefahr aber auch nicht unterschätzt werden darf, zeigt das Feuer am Herzogstand bei Kochel am See Anfang März. Eine drei Fußballfelder große Fläche ging dort in schwer zugänglichem Gelände in Flammen auf. Unter anderem, weil die abgestorbene Vegetation des Vorjahres extrem trocken war und sich noch kein frisches Grün entwickelt hatte.

Auch in diesem Risikobereich will Bayern gewappnet sein. Am Fachgebiet Ökoklimatologie laufen deshalb Brandversuche. Weil man nicht in der Natur zündeln kann, eben im Labor der TUM in Freising auf einer leistungsfähigen Heizplatte. Zuerst messen die Wissenschaftler die Feuchtigkeit von Gras und Blättern, erklärt Menzel. Die Frage lautet dann, wann und unter welchen Bedingungen entzünden sie sich über der sogenannten Pilotflamme. Ziel der Forschung ist es, die möglichen Waldbrandgebiete zu kartieren und einen Leitfaden für den Praktiker zu entwickeln.

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