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100 Jahre Freistaat
13.06.2018

Die CSU - vom Sauhaufen zur Staatspartei

Zwei, die Bayern und der CSU ihren Stempel aufdrückten: Edmund Stoiber, 1980 noch CSU-Generalsekretär, und Franz Josef Strauß.
Foto: Ludwig Hamberger, dpa

Keine andere Partei dominiert ein Land so wie die CSU. Wie aus anfänglichem Chaos eine straff geführte Organisation wurde und was das älteste Mitglied dazu sagt.

„Eigentlich“, sagt Paul Aufheimer und lächelt verschmitzt, „eigentlich ist es gar nicht gut, wenn eine Partei so lange regiert. Aber die CSU macht es gut“. Dann fallen ihm kurz vor Müdigkeit die Augen zu.

Paul Aufheimer ist 106 Jahre alt. Er lebt in einem Seniorenheim in Kempten. In seinem Zimmer hängt ein großes Kreuz. Markus Söder würde das gefallen. Paul Aufheimer ist das älteste Mitglied der Christlich-Sozialen Union. Als er im März 1912 geboren wurde, war der Erste Weltkrieg noch nicht ausgebrochen und Franz Josef Strauß noch nicht auf der Welt. Und bis zur Gründung der CSU sollte es noch 33 Jahre dauern.

Was ist mit den Affären, der Spezlwirtschaft?

Aber was ist denn mit den vielen Affären, der Spezlwirtschaft? Aufheimer schlägt die Augen wieder auf. Affären? „Bayern geht es doch gut“, sagt er und lächelt wieder. So kann man das sehen. Vor allem, wenn man seit 72 Jahren Mitglied in der CSU ist.

Paul Aufheimer ist im Frühjahr 1946 kurz nach der Gründung der Partei eingetreten. Weil er froh war, dass „nach Hitler jetzt neue Leute kommen“. Und weil er wollte, dass „das Christliche“ zu seinem Recht kommt. Ziemlich chaotisch und unstrukturiert sei es am Anfang noch zugegangen, erzählt der Senior. Ein rechter Sauhaufen war es offensichtlich, wie in alten Texten nachzulesen ist. Mit der modernen, straff geführten Partei, die heute für ihre Schlagkraft und Disziplin bekannt ist, hatte die CSU in den Gründungsjahren nichts zu tun.

Paul Aufheimer aus Kempten ist das älteste Mitglied der CSU. Er ist 106 Jahre alt.
Foto: Holger Sabinsky-Wolf

Grabenkämpfe und Attacken auf Parteifreunde gab es schon früh in der CSU

Die brutalen Grabenkämpfe und Attacken auf Parteifreunde waren allerdings früh angelegt. Vom 2. April 1946 ist folgende Begebenheit überliefert: Im „Dienstag-Club“, einer lockeren Vereinigung von CSU-Nachwuchskräften, holzte ein gewisser Franz Heubl, später Landtagspräsident, gegen Führungsfiguren der Partei. Einen „Klotz“ und „Saubauern“ nannte er den einen. Und den ersten CSU-Vorsitzenden Josef Müller („Ochsensepp“) beschimpfte er als „typische Schieberfigur“.

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Zu dieser Zeit war die CSU offiziell gerade mal ein Vierteljahr alt. Am 8. Januar 1946 hatte sie ihre Lizenz von der amerikanischen Militärregierung erhalten, nachdem sich in den Monaten zuvor zahlreiche Grüppchen gebildet hatten. Wie erfolgreich diese Partei einmal werden sollte, war damals nicht abzusehen. Dass sie ab 1957 ununterbrochen im Freistaat regieren würde, davon die allermeiste Zeit mit absoluter Mehrheit, auch nicht. Die CSU ist zur alles dominierenden Staatspartei in Bayern geworden. Keine andere Partei hat es verstanden, ihren Namen so eng mit dem Schicksal eines Landes zu verknüpfen. „Ohne CSU geht es doch gar nicht mehr“, sagt Paul Aufheimer.

Fritz Schäffer: Mai 1945 - September 1945
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Bayerns bisherige Ministerpräsidenten

Trotz aller Verwurzelung in Bayern hat sich die CSU zugleich aber immer als Bundespartei verstanden. Mit der 1945 neu gegründeten Schwesterpartei CDU gab es in Bonn von Anfang an eine Fraktionsgemeinschaft. Bei dieser Form der Zusammenarbeit ist es geblieben. Sie sichert der CSU einerseits den größtmöglichen Einfluss auf die Meinungsbildung der großen Schwesterpartei, lässt aber andererseits ihre Unabhängigkeit unangetastet.

Wackelt jetzt die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU?

Sieht man einmal von der kurzzeitigen Verwirrung nach dem Kreuther Trennungsbeschluss von 1976 ab, so haben noch alle CSU-Führungen dieses Erbstück der Gründungsphase wie ein Juwel gehütet. Ob sich dies in der heftigen Debatte um die Flüchtlingspolitik bald ändert, kann derzeit noch niemand so recht sagen. Jedenfalls schwebt der Geist von Kreuth immer ein wenig im Raum, wenn die CSU mal wieder auf ihre Eigenständigkeit pocht.

Zur Symbolfigur für diesen kantigen Kurs wurde Franz Josef Strauß, der der CSU in 17 Amtsjahren als Parteichef seinen Stempel aufdrückte wie kein anderer. Unter ihm verlor die Partei den Ruf eines katholischen Männervereins – sie wurde zur konservativ-christlichen Volkspartei. In Bonn zog das politische Schwergewicht alle Register, um den bayerischen Löwen besonders in der Innen-, Rechts- und Deutschlandpolitik vernehmbar zu machen. In Bayern galt er als politischer Motor für die Entwicklung vom Agrarstaat zum High-Tech-Land.

Franz Josef Strauß und die Amigo-Affäre

Zugleich steht der Name Strauß für die größte Zerreißprobe in der Geschichte der CSU. Die Altlasten seiner Regierungsära mit Filz- und Spezlwirtschaft gipfelte vor genau 25 Jahren in der Amigo-Affäre. Einige führende Köpfe der Partei – allen voran Ministerpräsident Max Streibl – mussten ihren Hut nehmen.

Der bayerische CSU-Politiker Franz Josef Strauß auf dem Münchner Oktoberfest (undatierte Aufnahme).
Foto: Gerhard Rauchwetter, dpa

Nachfolger Edmund Stoiber markierte einen Neubeginn. Nach dem zermürbenden Machtkampf mit Parteichef Theo Waigel um den Regierungssessel räumte der „Saubermann“ die Hinterlassenschaft gründlich auf und konnte bei den Landtagswahlen 1994 die absolute Mehrheit erneut sichern.

Dass der erfolgreiche Stoiber dann 2007 als Ministerpräsident abgesägt wurde, gehört ebenso zur Geschichte der Partei. Die CSU reagiert extrem empfindlich, wenn ihr Wahlerfolg in Gefahr gerät. Zuletzt musste das Parteichef Horst Seehofer erfahren, der aus dem Ministerpräsidentenamt gedrängt wurde. Da geht es der CSU dann auch nicht nur um das Wohl des Landes.

Und Markus Söder? Der versucht seit drei Monaten als Ministerpräsident, mit einem wahren Feuerwerk von Ideen, der CSU im Herbst wieder zur absoluten Mehrheit zu verhelfen. Bisher ohne Erfolg, besagen die Umfragen. „Von Söder habe ich persönlich wenig Eindrücke“, sagt CSU-Urgestein Paul Aufheimer. „Aber er hat sich seit vielen Jahren sehr hervorgetan. Er scheint der richtige Mann zu sein.“

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