"Die Prinzessinnen der CSU"
Ein Mönch soll wieder auf den Nockherberg, wenn es ans Politiker-Derblecken geht.
Kein Django Asül mehr im nächsten Jahr, keiner, der Söder mit Malaria gleichsetzt oder Beckstein die Bedeutungslosigkeit attestiert. "Weil der Mönch doch bei uns im Wappen ist", sagt Brauerei-Geschäftsführer Andreas Steinfatt. "Weil die von der CSU viel zu empfindlich sind, wie Prinzessinnen auf der Erbse", sagt Florian Pronold, stellvertretender Landesvorsitzender der Bayern-SPD. Und die FDP vermutet gar ironisch, dass der "Rauswurf" von Django ein Vorbote der "neuen bayerischen Offenheit" unter dem nächsten Ministerpräsidenten sei.
Hat die CSU Django Asül vom Nockherberg gemobbt? Werden mit Günther Beckstein als Ministerpräsident neue Sitten einkehren im Freistaat und selbst auf der Wirtshausbühne? "Das ist eine Veranstaltung der Brauerei, und die hat bisher bei der Auswahl des Redners den Ministerpräsidenten nicht gefragt, ob er einverstanden ist, und sie wird es auch in Zukunft nicht tun", erklärt Günther Beckstein. Er schätze Django Asül als "außerordentlich geistreichen Kabarettisten", obwohl er selbst an manchen Stellen der Rede "schon schlucken" musste. "Aber das ist eben keine reine Wohlfühlveranstaltung."
Auch CSU-Generalsekretär Markus Söder bedauert, dass ihn im kommenden Jahr nicht Django Asül derblecken wird, sondern jemand anderes: "Das ist eigentlich schade. Ich hatte gerade angefangen, mich an ihn zu gewöhnen."
Ob der Kabarettist beim Nockherberg 2008 wenigstens als Gast mit dabei sein wird, ist noch nicht klar: Schließlich wisse er nicht, ob er dann auch eingeladen sei, sagt Django Asül. Von seiner Kündigung, erzählt er, habe er in einem kurzen Gespräch am Nockherberg erfahren. Der 35-Jährige will über den Grund seiner Entlassung nicht öffentlich spekulieren: "Mir hat man gesagt, es sei nicht persönlich, sie wollen einfach wieder einen Bruder Barnabas." Die Enttäuschung darüber, dass er nicht mehr derblecken wird, ist ihm aber anzuhören: "Ich hätt' mich schon gefreut, wenn ich weiter hätte machen dürfen."
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