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Ulrichspreis
13.05.2018

Dillingen feiert „Ärzte ohne Grenzen“

Dr. Volker Westerbarkey (Mitte) nimmt den Ulrichspreis entgegen - zusammen mit seiner Mitarbeiterin Siw Müller, OB Frank Kunz, Landrat Leo Schrell und Laudatorin Elke Büdenbender.
Foto: Marcus Merk

Die Verleihung des Ulrichspreises an die Nothilfeorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Dillingen ist für Teilnehmer ergreifend. Auch Deutschlands First Lady ist begeistert.

Ein bisschen Promi-Faktor spielt dann bei der Verleihung des Europäischen St.-Ulrichspreises in Dillingen doch mit. Die Auszeichnung geht an die Nothilfeorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die Lobrede hält Deutschlands First Lady Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Gegen 10.30 Uhr trifft die Schirmherrin des Unicef-Kinderhilfswerks auf dem Ulrichsplatz ein. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, die Temperaturen liegen schon bei gut 20 Grad. Die Wood&Brass-Band des Sailer-Gymnasiums und die Lebenshilfe-Gruppe Blas den Blues spielen fetzige Nummern. Und Elke Büdenbender sucht das Bad in der Menge, die größer hätte sein können. Etwa 100 Schaulustige verfolgen in der Kardinal-von-Waldburg-Straße und auf dem Ulrichsplatz das Eintreffen der Ehrengäste.

Unter ihnen ist die Dillingerin Rosmarie Kapfer. „Ich wollte unbedingt Elke Büdenbender sehen, das ist eine ganz sympathische Frau“, sagt die Mitarbeiterin des Dillinger Weltladens. Dort habe man auch schon Spendenboxen für „Ärzte ohne Grenzen“ aufgestellt. Die Auswahl des Ulrichspreisträger stößt bei allen auf ungeteilte Zustimmung. Gerlinde Wörle aus Hausen sagt: „Das sind die Ersten, für die ich spende, wenn irgendwo auf der Welt etwas passiert.“ Der Donaualtheimer Konrad Gallenmüller pflichtet dem bei: „Mit Ärzte ohne Grenzen werden Menschen geehrt, die unglaublich viel für andere getan haben.“

Deutschlands First Lady Elke Büdenbender suchte bei der Verleihung des Ulrichtspreises das Bad in der Menge.
Foto: Marcus Merk

Ulrichspreis in Dillingen verliehen

Den Preis nimmt in Dillingen Dr. Volker Westerbarkey entgegen, der mit Mitarbeiterin Siw Müller nach Dillingen gekommen ist. Beim Einzug in die Studienkirche spielen Organist Axel Flierl und die Dillinger Barockbläser Festmusik.  Stiftungsvorsitzender Leo Schrell begrüßt unter den 300 Gästen unter anderem Europaabgeordnete Ulrike Müller, Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange, Landtags-Vizepräsidentin Inge Aures und die Landtagsabgeordneten Georg Winter, Johann Häusler und Leopold Herz. Er erinnert  daran, dass es die Europäische St.-Ulrichs-Stiftung inzwischen seit 25 Jahren gibt. Sie will die Einheit Europas in christlich-abendländischer Tradition und im Geist des heiligen Ulrich fördern. Der Vorstand  und Kuratorium seien sich einig gewesen, den Ulrichspreis im Jubiläumsjahr an die deutsche Sektion der Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen zu übergeben.

Damit soll das verdienstvolle Wirken von mehreren hundert Mitarbeitern, Ärzten, Krankenschwestern, Logistikern und Hebammen in den Einsatzländern in Europa und weit darüber hinaus gewürdigt werden, sagt der Landrat. Weltweit sind rund 42.000 Mitarbeiter in etwa 70 Ländern im Einsatz. „Sie alle erbringen oftmals trotz schwieriger Sicherheitslage und damit unter Einsatz ihres Lebens einen vorbildlichen Dienst am Nächsten und setzen somit ein unmissverständliches Zeichen für mehr Humanität in bewaffneten Konflikten und Krisengebieten“, betont Schrell. Dieser Einsatz für ein humanitäres Völkerrecht sei „zutiefst christlich“, die Nothilfeorganisation leiste damit zudem einen wichtigen Beitrag zu Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa.

Dr. Volker Westerbarkey, Vorstandsvorsitzender der deutschen Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“, erhielt für seine Rede standing ovations.
Foto: Marcus Merk

Der Stiftungsvorsitzende warnt vor Rechtspopulisten und der Rückkehr zu einer nationalistischen Kleinstaaterei. „Nur ein einiges, ein vereintes Europa und eine Aussöhnung unter den Völkern Europas kann dauerhaft Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand gewährleisten“, glaubt Schrell. Dies erfordere Toleranz gegenüber anderen Völkern, Rassen, Religionen und Kulturen, dazu Mitmenschlichkeit und Humanität. Und diese Tugenden hätten, so Schrell, ihr Fundement in christlichen Werten und Tugenden wie Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Demut und Barmherzigkeit. Der Einsatz der „Ärzte ohne Grenzen“ für diese Werte, für ein humanitäres Völkerrecht stimme volle mit den Zielen der Ulrichsstiftung überein. Schrell weist darauf hin, dass Teams der Organisation allein im Jahr 2016 mehr als 21.000 Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet haben.

Elke Büdenbender würdigt großen Einsatz der grenzenlosen Ärzte

Als der Landrat Schrell Volker Westerbarkey die vergoldete Ulrichsmedaille und die kunstvoll gestaltete Urkunde übergibt, spenden die Gäste in der Studienkirche lang anhaltenden Beifall. Die Laudatio auf die Organisation hält Elke Büdenbender. Sie würdigt den „großartigen Einsatz der grenzenlosen Ärzte“. Ob Krisen oder Kriege, die ehrenamtlichen Helfer halten, wie  Büdenbenders sagt, strikt an die Prinzipien, die aus der Genfer Konvention abgeleitet werden: Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität. Oft müssten die Ärzte ohne Grenzen schwierige Entscheidungen über Leben und Tod fällen, „ob sie für ein Leben mehrere andere aufs  Spiel setzen - nicht zuletzt das eigene“. Büdenbender betont: „Wir ehren heute Menschen, die beseelt davon sind, Humanität zu leben.“ Sie leisten Basismedizin, chirurgische Nothilfe, bekämpfen Epidemien, impfen, betreiben Ernährungszentren, kümmern sich um die Mutter-Kind-Versorgung, geben psychologische Hilfe oder bilden vor Ort  lokale Mitarbeiter aus.

Die Schirmherrin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen weist auf die Belastung für die Helfer hin, die oft schreckliche Bilder von Schwerverletzten, Gefolterten und Leichen verarbeiten müssten. „Ärzte ohne Grenzen“, so Büdenbender, füge sich hervorragend in die Liste der bisherigen Ulrichspreisträger ein. „Die Organisation steht für den Einsatz für die Einheit Europas und für die Werte von Nächstenliebe und bedingungsloser Humanität im Dienste von Menschen in Not“, sagt die First Lady der Bundesrepublik. Die Organisation, die mit etwa 40.000 Mitarbeitern in etwa 70 Ländern der Welt im Einsatz ist, finanziere sich zu 90 Prozent durch privates Geld. Weil sie die europäische Migrations- und Asylpolitik angeprangert hat, weigere sich „Ärzte ohne Grenzen“ Geld von europäischen Staaten anzunehmen.

Nach ihr spricht Westerbarkey selbst. Der Vorstandsvorsitzende der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen strahlt übers ganze Gesicht. „Es ist ein ganz bewegender Moment, hier oben zu stehen“, sagt der 46-Jährige. Der Preis sei sehr überraschend für seine Organisation gekommen, denn Ärzte ohne Grenzen begreife sich nicht als christliche Organisation, und sie sei auch nicht als Beitrag zur Einheit Europas gegründet worden.  Doch beim Nachdenken sei ihm klar geworden, dass beide Organisationen sehr viel verbinde. Um Hilfe leisten zu können, müssten die Teams als neutral und überkonfessionell wahrgenommen werden. Die Arbeitsgrundlage gründe in den Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität. Die Ulrichsstiftung, so Westerbarkey, wolle aber nicht die humanitäre Idee für eine Religion vereinnahmen, sondern die Gemeinsamkeiten verschiedener Traditionen hervorheben, für die der Mensch im Mittelpunkt steht. Und es brauche in der Tat mehr Unterstützung für die Idee, „dass Menschen anderen helfen, weil sie Menschen sind“.

Ärzte ohne Grenzen: Vorstand kritisiert Asylpolitik der EU

Westerbarkey fordert die Besinnung auf zwei Grundprinzipien, und er kritisiert massiv die Asylpolitik in der Europäischen Union. Erstens müssten Zivilisten und medizinische Einrichtungen im Krieg verschont werden. Er erinnert dabei an einen schwarzen Tag für die Ärzte, denn bei der Bombardierung eines Krankenhauses in Kundus am 3. Oktober 2015 durch die US-Luftwaffe seien 42 Menschen, davon 14 MSF-Mitarbeiter, getötet worden. Zweitens müssten Menschen die Möglichkeit haben, vor extremer Gewalt und der Gefahr für Leib und Leben zu fliehen. Europa betreibe aber mittlerweile „eine Politik der Abschottung“, die die Gefahren und das Leid von Menschen auf der Flucht verstärke.

In Seenot geratene Menschen vor der italienischen Küste würden nach Libyen zurückgebracht, wo ihr Leben in Gefahr sei, kritisiert Westerbarkey. „Es geht der EU offensichtlich nicht zuerst um die Sicherheit der Menschen, sondern darum, sie von Europas Küsten fernzuhalten.“ Dasselbe beobachtet der Ulrichspreisträger in Syrien, wo praktisch alle Grenzen zu den Nachbarländern geschlossen seien. „Syrien ist eine Art Freiluftgefängnis. Die Grenzen sind dicht, die Menschen sitzen in der Falle“, sagt Westerbarkey. Er bedauert, dass gegenwärtig oft europäische Politiker hoch im Kurs stünden, „die sich rühmen, Europa hermetisch abzuriegeln, und die gegen Schutzsuchende als angebliche Gefährdung Europas Stimmung machen“.

Vorstandsvorsitzender erhält Beifall

Westerbarkey erhält am Ende stehend dargebrachte Ovationen. Stadtpfarrer Wolfgang Schneck, der sich als „Pfarrer mit Grenzen“ bezeichnet, und der evangelische Dekan Johannes Heidecker spenden den Teilnehmern des Festakts den Segen. Im Arkadenhof der Akademie geht der Austausch bei einem Stehempfang weiter. Siw Müller, die als Personalbetreuerin bereits in 16 Ländern für die Ärzte im Einsatz war, spricht über ihre Motivation: „Das Wissen, helfen zu können, gibt die Kraft, weiterzumachen.“ Oberbürgermeister Frank Kunz freut sich über „dieses große Fest der Begegnung“. Und Ulrich Müller, Bürgermeister in Wittislingen, der Heimat des heiligen Ulrich, ist ebenso angetan. „Was die Ärzte ohne Grenzen tun, ist zutiefst menschlich.“

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