"Wundere mich, mit welcher Brutalität ein Pater zuschlagen konnte"
Plus Immer mehr ehemalige Schüler berichten von Gewalt in Heilig Kreuz in Donauwörth. Einer ist Klaus G. Wie er seine Schulzeit erlebt hat.
Als Klaus G. (Name geändert) zehn Jahre alt ist, nimmt sein Leben eine Wende, die ihn bis heute prägt. Der Bub, der bis dahin am liebsten auf dem Bolzplatz getobt hat, soll ins Internat, um ein strebsamer Schüler zu werden. Seine Eltern melden ihn in Knabenrealschule und Wohnheim Heilig Kreuz in Donauwörth an. Es ist September 1960, und für Klaus G. beginnt „das Überleben“, wie er es heute nennt. „Ich war nicht darauf vorbereitet, in eine Art Kaserne hinter Klostermauern zu kommen, wo der absolute Gehorsam bis hin zur Unterwerfung der Zöglinge die Basis der Erziehung war.“
Die Zeit der Gründung beider Anstalten durch den Bildungsreformer Ludwig Auer liegt damals 60 Jahre zurück. Doch sein Geist, geprägt von betontem Katholizismus und strengen Moralvorstellungen, hat sich gehalten. Zu jener Zeit drückt er sich mitunter in Erziehung aus, die damalige Schüler als Gewalt beschreiben. Und so findet sich Klaus G. in einer Welt wieder, in der Pädagogen auch auf drastische Methoden zurückgreifen, um Kindern vermeintliches Fehlverhalten auszutreiben. Wie sehr Buben von damals unter Härte in der als vorbildlich geltenden Schule und im Internat gelitten haben, wird erst jetzt bekannt. Die Einrichtung hat reagiert und einen Missbrauchsbeauftragten ernannt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich kann die Berichterstattung über die Zustände in der Knabenrealschule Hl. Kreuz in Donauwörth nur begrüßen! Als Betroffener in den Jahren 1959 - 1965, der ebenfalls einiges miterleben und erleiden mußte, kann ich nur sagen, dass diese Aussagen, die in den Berichten getätigt wurden, absolut der Wahrheit entsprechen! Es ist für einen Betroffenen nicht notwendig, irgend etwas zu dramatisieren oder zu übertreiben, denn das, was meine Mitschüler und ich erlebten, war schlimm und teilweise menschenunwürdig genug. Ich war selbst Schüler im Halbinternat und möchte betonen, dass mir die Schulzeit in Hl. Kreuz in durchaus guter Erinnerung ist, allerdings gab es Patres und sog." Lehrer", die mit absoluter Unmenschlichkeit ihre "Erziehungsmethoden" durchprügelten! So war ich in fast jeder Singstunde in den ersten beiden Klassen das Opfer eines cholerischen Musiklehrer, der mir jede Freude am Singen vermießte, bin bis heute traumatisierter Nichtsänger! Für mich war jede Singstunde (Musikstunde) der absolute Horror, ich hatte nur noch Angst vor Schlägen, Ohrfeigen und anderen abscheulichen Bestrafungen, da ich angeblich "brummte", obwohl ich nicht mitsang und nur die Lippen bewegte! Es war schlimm!!!
Ich kann Frau Würmseher nur danken, dass sie auch mir den Mut gab, mich darüber zu äußern!