Bayern mit den meisten Drogentoten
Die Zahl der Drogentoten ist in Bayern weiter auffallend hoch. Gesundheitsministerin Melanie Huml macht sich Sorgen wegen des Missbrauchs von Kräutermischungen und Badesalzen.
321 Menschen sind im vergangenen Jahr in Bayern an den Folgen von Drogen gestorben. Das sind sieben mehr als im Vorjahr und im Vergleich der Bundesländer die meisten Menschen, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung hervorgeht. In bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt die Zahl mit 204 deutlich darunter.
Drogenbericht: Bayern ist das Land mit den meisten Drogentoten
Auf die Bevölkerungsanzahl umgerechnet ist Bayern aber nicht das Land mit den meisten Drogentoten. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gab es in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mehr Menschen, die an Drogen starben.
"Der Anstieg der Zahl der Drogentoten in Bayern und in ganz Deutschland ist besorgniserregend", sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Der Freistaat Bayern investiert zwar bereits rund sieben Millionen Euro im Jahr für Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe. Aber der Kampf gegen Drogen muss weiter verstärkt werden."
Das gelte vor allem für den deutlichen Anstieg der Todesfälle im Zusammenhang mit "Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS)", so die Ministerin. Bei diesen als "Legal Highs" bezeichneten Stoffen handelt es sich etwa um Kräutermischungen, Badesalze oder Reinigungsmittel, die berauschende Wirkung haben können. "Das bayerische Gesundheitsministerium prüft deshalb, mit welchen zusätzlichen Schritten wir diesem Trend entgegenwirken können", sagte Huml.
Was tun gegen die Drogensucht?
Bayern setze auf verschiedene Maßnahmen, um gegen Drogensucht anzukämpfen. Zum einen unterstütze der Freistaat rund 180 ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen für Suchtkranke. In den meisten Drogenschwerpunkten könnten Abhängige außerdem Kontaktläden und Notschlafstellen aufsuchen, so die Ministerin. Zusätzlich finanziere Bayern zahlreiche Aufklärungsprojekte für junge Leute.
Deutschlandweit stieg die Zahl der Drogentoten um 107 auf 1333. Das entspricht einem Anstieg von neun Prozent. Haupttodesursache war den Angaben zufolge eine Überdosis. Darüber hinaus führten entweder Langzeitfolgen zum Tod oder Unfälle und Suizide im Rausch. Unverändert ist Heroin die Ursache der meisten Todesfälle. dpa
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Hallo, Frau Bierordensträgerin Huml.
wo ist hier die Prohibition, die Verfolgung der Konsumenten? Die dazu führt, dass Drogen "schmutzig" sind, mit Streckmitteln gesgtreckt, mit unbekannter Konzentration, dass anstelle der verbotenen Originale immer neue Substanzen entdeckt und vertrieben werden , dass für den Handel die Substanzen möglichst hochkonzentriert sind, statt Coca-Blättern Kokain usw. Dazu kommen noch Einnahmemethoden, die die Drogen möglichst weit ausnutzen, aber selber hochriskant sind, wie die intravenöse solche.
All das macht die Drogen gefährlicher, als sie ohnehin schon sind. Dank der Prohibition - und so ist die Zahl der Drogentoten in repressiven Ländern wie Bayern besonders hoch und in Ländern, die enkriminalisiert haben, wie Portugal, unterdurchschnittlich niedrig.
Diese Zusammenhänge sind nun schon länger bekannt, werden aber von der regierenden Politik besonders in Dschland, von Ihnen, konsequent ignoriert.