Eichstätter Bischof Hanke bleibt nach Finanzskandal im Amt
Dubiose Immobilien-Geschäfte sollen die Diözese Eichstätt um 60 Millionen Dollar gebracht haben. Bischof Gregor Maria Hanke möchte trotzdem im Amt bleiben.
Ungeachtet des millionenschweren Finanzskandals im Bistum Eichstätt will Bischof Gregor Maria Hanke im Amt bleiben. Natürlich habe er sich die Frage gestellt, ob er unter diesen Umständen noch Oberhirte bleiben könne, sagte Hanke der in Ingolstadt erscheinenden Tageszeitung Donaukurier (Samstag). Aber er habe dann begriffen, "verantwortlich handeln heißt nicht, sich vom Acker zu machen, sondern diesen Weg der Aufklärung und Umstrukturierung weiterzugehen".
Es sei keine Frage, "dass diese ganze Angelegenheit skandalös und beschämend ist". Weiter sagte Hanke: "Ich habe einen Hirtenbrief geschrieben, mit dem ich meine Betroffenheit und meine Beschämung zum Ausdruck bringe."
Diözese Eichstätt wohl um 60 Millionen Euro gebracht
Anfang des Monats war bekanntgeworden, dass dubiose Immobilien-Geschäfte in den USA die Diözese um bis zu 60 Millionen Dollar gebracht haben könnten. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums sowie einen Immobilien-Projektentwickler. Beide befinden sich in Untersuchungshaft. Ihnen wird Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr vorgeworfen.
Bei der Frühjahrstagung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Ingolstadt hatte deren Vorsitzender, der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx, vor wenigen Tagen auch mit Blick auf den Eichstätter Skandal gefordert, dass die 27 Bistümer in Deutschland künftig einheitlichere Regeln für ihr Finanzwesen bräuchten. (dpa, lby)
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