Eine Bananenflanke zum Sieg bei Jugend forscht
Freiburg (dpa) - Mit Studien zur perfekten "Bananenflanke" haben zwei Schüler aus Baden-Württemberg beim Bundesfinale 2006 von "Jugend forscht" gepunktet. Für die beiden Nachwuchstüftler aus Weißenhorn, Raphael Lattke und Matthias Jehle (Bild), die den Landesentscheid im Fach Biologie gewonnen hatten, reichte es auf Bundesebene nicht mehr für einen Sieg.
Freiburg (dpa) - Mit Studien zur perfekten "Bananenflanke" haben zwei Schüler aus Baden-Württemberg beim Bundesfinale 2006 von "Jugend forscht" gepunktet. Die ersten Preise des Tüftler-Wettbewerbs wurden am Sonntag an insgesamt 15 Nachwuchsforscher aus sieben Bundesländern vergeben. "Die Ideen der jungen Menschen sind unsere Zukunft", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Andreas Storm, bei der Sieger-Ehrung in Freiburg.
Für ihre Studien zum Flugverhalten von Bällen erhielten Johannes Burkart und Alexander Joos (beide 19 Jahre) den mit 1700 Euro dotierten Preis von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als originellste Arbeit. Rechtzeitig zur Fußball-WM hatten die Schüler eines Gymnasiums aus dem südbadischen Lörrach die Flugkurven von angeschnittenen Tischtennisbällen berechnet und ihre Ergebnisse mit Hilfe von Freiburger Fußballprofis auf die torsichere "Bananenflanke" übertragen.
Der Bremer Simon Schmitt (18) wurde mit dem Preis der Bundesforschungsministerin Annette Schavan (1700 Euro) für die beste interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet. Er siegte mit dem Informatik- Projekt "Akustische Mückenjagd". Sein selbst entwickeltes Computerprogramm ermöglicht es, die Plagegeister mit mehreren Mikrofonen im Raum sehr genau zu orten.
Den Preis von Bundespräsident Horst Köhler für eine außergewöhnliche Arbeit (1700 Euro) gewann der 19-jährige Thomas Gigl aus Wolnzach in Bayern. Er überzeugte die Jury mit einem selbst gebauten Spektrographen, der das Spektrum von Doppelsternen vermessen kann.
Erstmals in der "Jugend forscht"-Geschichte schaffte der 18- jährige Marcel Schmittfull aus Schweinfurt für Hessen den dritten Bundessieg in Folge. Er entwickelte mit dem 20-jährigen Jörg Metzner ein neues Messverfahren für die Arbeitswelt: Ausschließlich über die Ausdehnung lässt sich damit der Druck in Schläuchen optisch bestimmen.
Biologie-Sieger Matthias Hölzer (19) aus Thüringen (Wohnort Krölpa/ Schule in Jena) konnte zeigen, dass Maden und besonders Puppen von Stubenfliegen Wirkstoffe produzieren, mit denen Bakterien wirksam bekämpft werden können. Einzige Bundessiegerin wurde im Fachgebiet Technik die 19-jährige Sivarathai Loganathan aus Andernach mit einem selbst gebauten Photometer für die Schule.
"Jugend forscht" gilt als Europas größter Nachwuchswettbewerb auf den Gebieten Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. In diesem Jahr hatte sich mit 9603 Schülern und Lehrlinge so viele wie noch nie beworben. Gegründet wurde der Wettbewerb 1965 durch den damaligen Chefredakteur der Zeitschrift "stern", Henri Nannen. Neben 50 Sonderpreisen im Wert von 200.000 Euro sind als Preise vor allem wertvolle Forschungsreisen begehrt.
"Wir machen unser Land zur besten Talentschmiede in Europa", versprach Staatssekretär Storm. So werde etwa die Unterstützung für begabte Studierende ausgebaut und die Zahl der Geförderten in den nächsten Jahren annähernd verdoppelt. "Neue Ideen, Dienstleistungen und Produkte sind die Voraussetzung für wirtschaftliche Dynamik und Wohlstand", betonte der Stuttgarter Kultusminister Helmut Rau (CDU).
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