Einfach Rock
Das ist Rock. Abseits von Genre-Klischees ziehen die Jungs von Linkin Park ihre Show durch. Keine Bombast-Lichtshow, kein Bon-Jovi-Posing und wild herumgesprungen wird auch nicht. Instrumente, Gesang - fertig. Von Tilmann Mehl
Von Tilmann Mehl
München. Das ist Rock. Abseits von Genre-Klischees ziehen die Jungs von Linkin Park ihre Show durch. Keine Bombast-Lichtshow, kein Bon-Jovi-Posing und wild herumgesprungen wird auch nicht. Instrumente, Gesang - fertig.
Brad Delson reißt die ersten Akkorde runter und es kann nichts mehr passieren. Chester Bennington heult, schreit und singt, ein Lächeln huscht ihm nicht über die Lippen - auch Rock ist Arbeit. Die Fans im Riemer Reitsportgelände kennen ihn nicht anders. Die Arena ist ausverkauft, 25 000 Menschen werden in den kommenden Tagen unter Muskelkater leiden. Arme schwenken, Hände klatschen, hüpfen - Rock ist auch anstrengend. Die Jungs von Linkin Park müssen ihre Hits nicht spärlich über das Programm verteilen und die Lücken dazwischen mit Füllmaterial schließen. "Shadow of the day" beseelt Bierbauch und Spaghettiträger, als die Sonne gerade den Horizont verlässt. Die Fans lassen sich so wenig kategorisieren wie die Musik. "Numb" ist nur eines der Crossover-Stücke, und bei Nummern wie "Bleed it out" gibt es nur den kleinen und den Zeigefinger.
Während Bennington den Harte-Schale-vielleicht-weicher-Kern-Frontman gibt, ist Mike Shinoda auch mal bereit, breit zu lachen. Schamlos, wie er rappend, singend und klimpernd die Fans um den Finger wickelt. Auch das ist Rock.
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