Ernte viel später als sonst: Wann gibt es in der Region Augsburg wieder Erdbeeren?
Wann gibt es endlich wieder Erdbeeren? Viele Menschen warten auf die Ernte aus der Region Augsburg. Doch die verzögert sich, sagen Erdbeer-Anbauer.
Regen, Hagel, Sonne - in den letzten Tagen wechselt das Wetter in Augsburg und Umgebung gefühlt im Minutentakt. Dieses unbeständige Wetter macht es den Erbeeranbauern aus der Region schwer, Prognosen für die Erdbeerernte zu treffen. Tanja Ostermaier von Lunz Erdbeeren und Spargel in Obergriesbach sagt, es sei dieses Jahr auf jeden Fall später, könne sogar von Standort zu Standort variieren. Je nachdem wie viel die Sonne scheint. "Das Wetter war ja heuer ganz verrückt", sagt sie.
Ostermaier hofft, dass es jetzt wieder trockener und wärmer wird. "Alle Leute fragen nach Erdbeeren." Aber solange es kalt sei und regne, gebe es keine reifen Früchte. "Wenn das Wetter schön wird, kann es auch ganz schnell gehen", sagt Ostermaier. Etwa zehn Tage später seien die Erdbeeren dann zum Verkauf bereit.
Schlechtes Wetter: Erdbeeren gibt es in der Region Augsburg 2021 erst spät
"Es ist wesentlich später als sonst", sagt auch Manfred Schmid von den Selbstpflück-Anlagen Erdbeeren-Schmid in Mindelheim. Die Erdbeeren auf den Feldern seien noch in der Hauptblüte ohne Früchte. Normalerweise geht die Ernte Anfang Juni los, er schätzt dieses Jahr wird es eher Mitte Juni. Ob bei der Ernte heuer viel oder wenig Früchte zu erwarten sind, kann Schmid noch nicht sagen. "Bei Erdbeeren ist es ein Lotteriespiel, man kann erst am Ernteende sagen, es war gut."
Dem Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) zufolge hat ein Haushalt im vergangenen Jahr im Schnitt 4,2 Kilogramm Erdbeeren gekauft, zwölf Prozent mehr als 2019. Gut die Hälfte (56 Prozent) der Erdbeeren stammte aus deutschem Anbau.
Verband der Erdbeeranbauer: Wenn Sonnentage kommen, wird die Erdbeer-Ernte 2021 gut
Die Ernte fiel im vergangenen Jahr mit 152.177 Tonnen um knapp sechs Prozent höher aus als im Vorjahr. Die Anbaufläche sinkt seit Jahren. Dabei hätten die Betriebe dieses Mal keine Probleme gehabt, Erntehelfer zu finden, heißt es vom Verband. Im Vorjahr war dies etwas schwieriger gewesen, weil Erntehelfer wegen der Einreisebeschränkungen im Zuge der Corona-Krise teils nicht einreisen durften.
Der Vorstandssprecher des VSSE, Simon Schumacher, hat eine Wetter-Wunschliste für die kommenden Wochen: um die 25 Grad, leichte Bewölkung und möglichst kein Regen wären ideal, sagt er. Bei Niederschlag steige die Gefahr von Schimmelpilzen. "Wenn jetzt noch ein paar Sonnentage kommen, dann kriegen wir große und süße Früchte", so Schumacher. (mit dpa)
Lesen Sie dazu auch:
- Spargelernte: So läuft die Saison in diesem Jahr
- Mehr Platz auf dem Balkon: So gärtnern Sie vertikal
- Für Erdbeeren ist es nie zu spät
Die Diskussion ist geschlossen.