Erste Fluthilfe wird ausgezahlt: Familie erhält 45.000 Euro
Die Hochwasseropfer in Deggendorf können ein wenig aufatmen: Die erste Fluthilfe wurde ausgezahlt. Eine Familie weiß schon, was sie mit dem Geld macht.
Die Bilder der Hochwasserkatastrophe in Deggendorf sind den Meisten noch präsent. Nach der Überflutung der niederbayerischen Stadt ist nun die erste Fluthilfe aus dem Bund-Länder-Fonds ausgezahlt worden.
Eine vierköpfige Familie, deren Wohnung komplett überflutet wurde und noch immer unbewohnbar ist, hat am Mittwoch 45 000 Euro erhalten. Das Geld werde die Familie in den Wiederaufbau für Wohnung und Möbel einsetzen, sagte Landrat Christian Bernreiter (CSU).
Fondsgelder lösen Soforthilfen ab
Die schwarz-gelbe Koalition in Berlin stellte am Mittwoch die Weichen für eine rasche Auszahlung der Milliarden-Hilfen an die Opfer des Juni-Hochwassers. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen der Hilfe abschließend beraten. Nach den Soforthilfen können dann noch im August Fondsgelder fließen. Der Bund finanziert den Fonds in Höhe von bis zu acht Milliarden Euro vor. So erhöht er entsprechend seine Neuverschuldung. Der Freistaat Bayern hat die Mittel bereits vorgestreckt, damit schon jetzt die ersten Gelder ausbezahlt werden können. Später wird dann mit dem Bund abgerechnet.
Bund finanziert acht Milliarden Euro vor
Allein im Landkreis Deggendorf waren nach Angaben Bernreiters 954 Häuser und Wohnungen teilweise bis unters Dach geflutet. "Etwa 100 Häuser sind von dem öligen Wasser derart beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen", erläuterte der Landrat. Die Schäden belaufen sich auf insgesamt 507 Millionen Euro. "Wir rechnen mit etwa 1400 Anträgen auf Fluthilfe", sagte Bernreiter. dpa/AZ
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