Ex-Mitarbeiterin wirft CSU Sexismus vor
Eine Ex-Mitarbeiterin der CSU kündigt und wirft der Partei nun Sexismus und Mobbing vor. Doch da Mareike Daum ein Buch veröffentlicht, erscheinen die Vorwürfe wenig glaubwürdig.
Mareike Daum ist blond, kurvig und kleidet sich gern sexy. Es bedarf wenig Fantasie, sich auszumalen, dass sie in der CSU-Parteizentrale in München auffällt. Fünf Jahre hat die 33-Jährige dort als Pressereferentin gearbeitet. Im Januar hat sie gekündigt. Und jetzt wirft sie CSU-Politikern Sexismus und Mobbing vor. Der Bild-Zeitung sagte sie wörtlich: „Die Partei ist eine Ansammlung von geilen, alten und frustrierten Männern. Sie machten mir das Leben zur Hölle.“
Ex-Pressereferentin der CSU wird Autorin
Nun ist es so, dass Mareike Daum rasch eine neue Betätigung gefunden hat: als Autorin. Sie hat ein Buch geschrieben. Es heißt „High Heels an die Macht. Feminismus, aber sexy“ (Monogramm Verlag). Wie es der Zufall will, erscheint es schon am 8. März und man wird das Gefühl nicht los, dass die Vorwürfe gegen die CSU eine gut inszenierte Werbe-Aktion sind. Zumal sich die studierte Politikwissenschaftlerin die Breitseite exklusiv für die Boulevardzeitung aufgehoben hat.
Ist der Sexismus-Vorwurf gegen die CSU nur Werbung für ihr Buch?
Im Buch – von dem uns vor der Veröffentlichung eine Druckfahne vorliegt – klingt alles viel zahmer. Und die CSU-Episode ist nur ein Kapitel. In den anderen macht sich Mareike Daum Gedanken über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Arbeit: „Es ist meiner Meinung nach also überhaupt kein Widerspruch, emanzipiert und gleichzeitig sexy weiblich zu sein.“ Das haut keine Feministin mehr um.
CSU äußert sich nicht zu Sexismus-Vorwürfen
Mareike Daum stellt ihre weiblichen Reize gern zur Schau. Das ist auch auf ihrer Facebook-Seite zu sehen, wo sie in Minikleidern, im Bikini und auf Motorhauben posiert. Und so soll Frau Daum in der CSU einige verwirrt haben: „Als attraktive Blondine erntete ich von den meisten Männern in der CSU-Parteizentrale nur einen Cocktail aus lüsternen Blicken und Diskriminierung“ , sagte sie Bild. Der Mitarbeiter eines hochrangigen CSU-Mannes habe ihr sogar eindeutige Angebote gemacht: „Er wollte mir an die Wäsche.“ Unerträglich sei ihre Arbeit geworden, als ihr Ex-Chef Alexander Dobrindt als Verkehrsminister nach Berlin wechselte. Damals wurde sie auch von der Pressestelle ins Archiv versetzt. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte zu Bild: „Frau Daum wurde vor meiner Zeit eingestellt. Ansonsten äußern wir uns grundsätzlich nicht zu Mitarbeiterangelegenheiten.“
Die Diskussion ist geschlossen.