Fall Dominik Brunner: Zweiter Täter kommt vorzeitig frei
Es war eine Tat, die im September 2009 ganz Deutschland schockierte: Weil er Kinder beschützen wollte, wurde Dominik Brunner zu Tode geprügelt. Jetzt kommt einer der Täter vorzeitig frei.
Dominik Brunner, der „Held von Solln“, ist unvergessen. Beim Versuch, Kinder gegen zwei gewaltbereite junge Männer schützen, wurde er im September 2009 auf einem Münchner S-Bahnhof zu Tode geprügelt. Nun wird einer der Täter vorzeitig aus der Haft entlassen.
Der Mann, der im Prozess vor dem Landgericht München wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und zehn Monaten verurteilt worden war, kommt schon im Mai in Freiheit. Einen Monat früher als geplant. Das bestätigte sein Anwalt der tz.
Täter sammelte Freistellungstage
Der heute 28-Jährige hatte in der Haft eine Ausbildung absolviert, sich so Urlaub erarbeitet. Diese sogenannten Freistellungstage Tage sparte er sich auf - und darf deshalb früher raus. Sein Entlassungstermin wird vorgezogen. Statt im Juni kann Markus S. die JVA Ebrach (Landkreis Bamberg, 337 Haftplätze) schon im Mai verlassen.
Für den Mann gibt es aber strenge Auflagen. Er steht unter Führungsaufsicht - und zwar bis 2024. Diese Maßnahme kann vom Gericht angeordnet werden, wenn es Gewalttäter für weiterhin gefährlich hält.
Fall Dominik Brunner: Ein Täter schon seit 2014 frei
Sein damaliger Mittäter ist schon seit September 2014 wieder auf freiem Fuß. Er hatte wegen guter Führung nach vier Jahren das Gefängnis verlassen dürfen. Eigentlich hätte er sieben Jahre absitzen sollen.
Straßenschilder erinnern an Dominik Brunner
Der Fall Dominik Brunner hatte im September 2009 ganz Deutschland schockiert, eine bundesweite Diskussion über Jugendgewalt und Sicherheit an Bahnhöfen ausgelöst. In Brunners Heimatort im niederbayerischen Ergoldsbach hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bereits ein Jahr nach seinem Tod ein Denkmal enthüllt, eine rund zwei Meter große Bronze-Skulptur. Zudem erinnern inzwischen an den couragierten Geschäftsmann.
In der Folge wurde auch eine Dominik-Brunner-Stiftung gegründet, die sich um Opfer von Gewalttaten kümmert, die Zivilcourage gezeigt haben. Die Stiftung soll zudem das öffentliche Bewusstsein gegen Gewalt schärfen und die Menschen zu Zivilcourage ermutigen. (tf)
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