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  3. Fall Kalinka: André Bamberski wegen Selbstjustiz verurteilt: „Die Behörden taten ja nichts“

Fall Kalinka
20.06.2014

André Bamberski wegen Selbstjustiz verurteilt: „Die Behörden taten ja nichts“

Das Gericht verurteilte André Bamberski zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr.
Foto: Sebastien Bozon, AFP

André Bamberski wollte Gerechtigkeit für seine Tochter Kalinka: Ein deutscher Arzt hatte diese 1982 ermordet, Bamberski ihn 2009 entführen lassen. Nun wurde Bamberski verurteilt.

„Ein Kapitel schließt sich.“ So kommentiert André Bamberski den Abschluss eines Kampfes, der sein Leben in den vergangenen 32 Jahren bestimmt hat. Er begann an einem Sommermorgen 1982, als seine 14-jährige Tochter Kalinka tot im Haus ihres Stiefvaters, des deutschen Arztes Dieter Krombach, aufgefunden wurde. Und endete am Mittwoch mit Bamberskis Verurteilung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe.

Im Oktober 2009 hatte er Krombach vor seinem Haus bei Lindau am Bodensee zusammenschlagen und nach Frankreich verschleppen lassen, wo ein Haftbefehl gegen ihn vorlag. Trotz Protesten der deutschen Behörden wurde er 2011 und in einem Berufungsverfahren 2012 wegen der Vergewaltigung und Tötung Kalinkas mit Beruhigungsmedikamenten zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Fall Kalinka: Bamberski ließ Krombach entführen

Gesundheitlich schwer angeschlagen, sitzt der 79-Jährige seine Strafe in einem Pariser Gefängnis ab. Ohne die Entführungsaktion wäre er straflos davongekommen, weil Deutschland ihn nicht nach Frankreich auslieferte. Deshalb hatte Bamberski diesen „Transport“ ins elsässische Mülhausen organisiert, wie er es nennt – doch was er als seine „Vater-Pflicht“ bezeichnet, war eben nicht rechtens. Das unterstrich das Gericht in Mülhausen gestern mit seinem Urteil.

Dieses fiel strenger aus als Staatsanwalt Hervé Robin gefordert hatte. Dieser wollte lediglich eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten. Die Hartnäckigkeit dieses „Vater Courage“ lasse ihm den Atem stocken, hatte Robin eingeräumt: „Menschlich verstehe ich Bamberski, aber aus juristischer Sicht sind die Taten nicht hinnehmbar.“

Mit 19.000 Euro wollte Bamberski die Kosten für die Entführung decken

Der heute 76-jährige pensionierte Steuerfachmann hatte 19 000 Euro in bar bei sich, die seiner Aussage nach die „Transportkosten“ decken sollten. Er habe die Entführung nicht beauftragt, sondern das selbstlose Angebot eines 44-jährigen Kosovo-Albaners und eines 28-jährigen Georgiers angenommen. Sie erhielten jeweils eine einjährige Haftstrafe.

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Eine 54-jährige österreichische Journalistin, die als Vermittlerin fungiert hatte, sprach das Gericht frei. Ein dritter an der Entführung beteiligter Mann wurde nie identifiziert – diesem „Yvan“ gaben die Angeklagten die Schuld an den Misshandlungen Krombachs.

Dass sie nur den geheimnisvollen Dritten belasteten, wirkte auf das Gericht ebenso unglaubwürdig wie die Behauptung, keinerlei Gegenleistung für ihre „humanitäre Hilfe“ erwartet zu haben. Er sei selbst Vater zweier Töchter, versicherte der ältere der Handlanger. Bamberskis Geschichte habe ihn berührt.

André Bamberski: „Die Behörden taten ja nichts“

Seit dem plötzlichen Tod seiner bis dahin völlig gesunden Tochter Kalinka hatte dieser Krombach beschuldigt, doch Ermittlungen in Deutschland waren trotz Lücken im Obduktionsbericht eingestellt, die Möglichkeit eines Sexualverbrechens gar nicht erst untersucht worden. Bamberski strengte einen Prozess in Frankreich an, wo Krombach 1995 in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft wegen schwerer vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt wurde.

Doch trotz Bamberskis unermüdlicher Aktionen gegenüber Justiz, Politik und Medien lebte der Arzt unbehelligt weiter in Deutschland. Dort wurde er 1997 verurteilt, weil er eine 16-jährige Patientin in seiner Praxis betäubt und vergewaltigt hatte.

Derweil drohte der Fall Kalinka zu verjähren, Bamberski bekam Panik: „Die Behörden taten ja nichts.“ Erst jetzt könne er Ruhe finden. Enttäuscht sei er nun nicht über das Strafmaß, aber über die fehlende Berücksichtigung seines „moralischen Zwanges“ durch das Gericht, sagt Kalinkas leiblicher Vater. In Berufung wolle er aber nicht gehen. „Ich habe genug von Prozessen.“

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