Was geschah mit Peggy? Ex-Verdächtiger nochmal vor Gericht
Noch immer sind die Ermittler im Fall Peggy auf der Suche nach Erklärungen. Nun soll ein ehemals Verdächtiger wieder vor Gericht - ihm wird Kindesmissbrauch vorgeworfen.
Sie war gerade neun Jahre alt, als sie 2001 verschwand. Auch heute fehlt noch jede Spur von Peggy aus Lichtenberg (Oberfranken), eine Leiche wurde nie gefunden. Nun soll ein ehemaliger Verdächtiger und Freund von Peggys Familie wieder vor Gericht. Es besteht der Verdacht auf sexuellen Missbrauch eines anderen Kindes aus Lichtenberg. Der Prozess könnte ein neues Licht auf den Fall werfen.
Ex-Verdächtiger im Fall Peggy am Dienstag erneut vor Gericht
Das Landgericht Hof hat die Öffentlichkeit von der Verhandlung ab Dienstag (16. Juni) ausgeschlossen, denn zur Tatzeit 2001 war der Angeklagte noch Jugendlicher, wie ein Justizsprecher in Hof mitteilte. Weitere Angaben machte er nicht.
Die Staatsanwaltschaft Bayreuth hatte im vergangenen Jahr öffentlich gemacht, was der damals im Fall Peggy Verdächtige gestanden hatte: Er habe kurz vor dem Verschwinden der Schülerin im Jahr 2001 seine neunjährige Nichte, die ebenfalls in Lichtenberg lebte, sexuell missbraucht. Auch Kontakte zu Peggy räumte der Mann ein: Er sagte, er habe mit ihr Küsse ausgetauscht. Er war damals 17 Jahre alt. Für eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs an Peggy reichten diese Angaben aber nicht aus, hatte die Staatsanwaltschaft damals erklärt.
Alibi des Verdächtigen im Fall Peggy hat sich als falsch erwiesen
Der Mann aus Sachsen-Anhalt war vor wenigen Jahren wegen des sexuellen Missbrauchs an seiner zum Tatzeitpunkt dreijährigen Tochter verurteilt worden. Ein Alibi, das er im Zusammenhang mit Peggys Verschwinden 2001 angegeben hatte, hat sich inzwischen als falsch erwiesen. Die Polizei ließ sein Elternhaus in Halle an der Saale durchsuchen. Im Fall Peggy gilt er indes nicht mehr als Tatverdächtiger.
Eine Antwort darauf, was mit Peggy geschehen ist, haben die Ermittler nach wie vor nicht. Ein 2004 als ihr Mörder verurteilter geistig behinderter Mann wurde 2014 in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. dpa/lby
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