Brand mit vier Toten: War eine nicht ausgeschaltete Herdplatte die Ursache?
Das Feuer, bei dem drei Frauen und ein Baby gestorben sind, könnte durch eine nicht ausgeschaltete Herdplatte ausgelöst worden sein. Die Polizei ermittelt wegen Fahrlässigkeit.
Nach dem Großbrand am Samstag in einem Reisbacher Mehrfamilienhaus, der vier Todesopfer forderte, gehen Kripo und Staatsanwaltschaft Landshut laut Polizei derzeit von Fahrlässigkeit aus. Eine nicht ausgeschaltete Herdplatte komme als mögliche Brandursache in Betracht. Hierzu seien jedoch weitere Ermittlungen am Brandobjekt erforderlich.
Im Zuge der intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen habe sich zwischenzeitlich ein Tatverdacht gegen einen Bewohner des Mehrfamilienhauses ergeben, so die Polizei am Sonntagnachmittag. Die Staatsanwaltschaft Landshut habe Haftbefehl beantragt, der vom Amtsgericht Landshut mangels Fluchtgefahr nicht erlassen wurde.
Die Ermittlungen am Brandobjekt gestalten sich offenbar äußert schwierig, da es derzeit auch aufgrund der beeinträchtigten Statik nicht gefahrlos betreten werden kann. Erst nach Durchführung von entsprechenden Sicherungsmaßnahmen können weitere Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden.
Drei Frauen und ein Baby sterben bei Feuer in Reisbach
Drei Bewohnerinnen eines Mehrfamilienhauses und ein frühgeborenes Baby waren bei dem Brand im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau ums Leben gekommen. Für die 78, 55 und 20 Jahre alten Frauen kam jede Hilfe zu spät. Nach Angaben der Polizei war die 20-Jährige im siebten Monat schwanger, im Zuge der Rettungsmaßnahmen wurde das Kind per Notkaiserschnitt entbunden. Es habe jedoch nicht gerettet werden können.
"Wir sind traurig und geschockt. Das ist etwas sehr Schlimmes. Und es tut auch weh", sagte der Reisbacher Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner am Samstag.
Brand in Mehrfamilienhaus in Reisbach: Drei Frauen und ein Baby sterben
Nach ersten Erkenntnissen der Poizei seien weitere 19 Menschen verletzt worden, darunter zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr. Vier der Verletzten mussten in umliegende Klinken gebracht werden. Die Betroffenen und ihre Angehörigen wurden laut Polizei in einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle durch Kriseninterventionsteams betreut. Die drei erwachsenen Verstorbenen hätten in keinem Familienverhältnis zueinander.
Das Feuer war in der Nacht gegen 2 Uhr ausgebrochen, laut Polizei war zunächst nur von einem Zimmerbrand die Rede gewesen. Feuer und Rauch hätten sich aber schnell ausgebreitet.
Man denke an die Gestorbenen und an ihre Familien, die jetzt eine schwere Zeit vor sich haben, sagte Bürgermeister Holzleitner. "Was wiederum schön zu sehen ist, ist die Hilfsbereitschaft und dass man merkt, dass man in solchen Situationen zusammensteht. Das tut auch gut, das gibt auch Kraft." Es habe einen großen Zusammenhalt bei den Hilfskräften gegeben. Das Feuer hatte sich in der Nacht in dem Haus ausgebreitet. Ein Großaufgebot von über 250 Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungskräften und der Polizei war vor Ort. Vier Polizeihubschrauber waren alarmiert.
Mehrfamilienhaus nach Brand nicht mehr bewohnbar
Das Gebäude, in dem 27 Personen gemeldet sind, ist derzeit nicht bewohnbar. Der Sachschaden dürfte sich nach einer ersten Einschätzung in einem mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich bewegen, so die Polizei. (dpa)
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