Gefundene Knochenteile stammen nicht von Peggy
Vor 12 Jahren verschwand Peggy spurlos. Die Ermittler stehen noch immer vor einem Rätsel. Bei einer neuerlichen Hausdurchsuchung keimten Hoffnungen auf. Nun folgte der Rückschlag.
Rückschlag für die neuerlichen Ermittlungen im Fall Peggy: Die Knochenteile, die bei einer Suchaktion im oberfränkischen Lichtenberg entdeckt wurden, stammen nicht von dem vor zwölf Jahren verschwundenen Mädchen.
"Es gibt keine Spuren von Peggy"
"Ein Zwischenergebnis der Untersuchungen liegt vor. Es gibt keine Spuren von Peggy", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bayreuth am Dienstag. Man habe aber weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben: "Wir wollen definitiv Klarheit, welche Knochen das sind."
Die damals neunjährige Peggy war Anfang Mai 2001 in Lichtenberg (Landkreis Hof) spurlos verschwunden. Als ihr Mörder ist der geistig behinderte Ulvi K. rechtskräftig verurteilt, doch an seiner Schuld hegen viele Menschen Zweifel. 2012 starteten Staatsanwaltschaft und Kripo Bayreuth neue Ermittlungen in dem Fall.
Fall Peggy: Im April Knochenreste entdeckt
Im April durchsuchte die Polizei ein Anwesen in Lichtenberg, das nur wenige Meter von Peggys früherer Wohnung entfernt liegt. Die Ermittler erklärten, sie hätten Hinweise, dass man hier die Leiche finden könnte. Sie entdeckten zwar Knochenteile in einer Sickergrube, doch diese stammen nicht von Peggy, wie die Analyse nun zeigte. Bereits kurz nach dem Fund hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, die Knochenfragmente könnten auch von Tieren stammen oder zu einem alten Friedhof gehören. Seit der Durchsuchungsaktion hatte es wochenlange Spekulationen gegeben.
In welcher Form die Ermittlungen nun weitergehen, wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen. "Ernsthaften Hinweisen werden wir weiter nachgehen", betonte er.
Ulv K.s Anwalt hat Antrag auf Wiederaufnahme gestellt
Anfang April hatte der Anwalt von Ulvi K. am Landgericht Bayreuth bereits einen Antrag auf Wiederaufnahme gestellt. Der Jurist Michael Euler will erreichen, dass der Fall vor Gericht neu aufgerollt wird, und Ulvi K.s Unschuld beweisen. Eine Prüfung des Antrags durch die Staatsanwaltschaft kann nach Angaben der Anklagebehörde Monate dauern.
Ulvi sitzt derzeit wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in der Psychiatrie. Die Strafe wegen Mordes hat er noch nicht angetreten. Bei dem Verfahren im Jahr 2004 urteilte die Justiz, der Gastwirtssohn aus Lichtenberg habe Peggy ermordet, um den sexuellen Missbrauch an ihr zu vertuschen. dpa/lby
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