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Ansbach
17.02.2020

Gegen Müll und für die Periode: Stefanie Wagner betreibt einen Menstruationsladen

Stefanie Wagner sagt dem Müll durch Hygieneprodukte den Kampf an und näht Stoffbinden. In Ansbach hat die 37-Jährige einen Menstruationsladen.
Foto: Stefanie Wagner, almo

Eine Ansbacherin sagt Wegwerfbinden den Kampf an. Ihr Geschäft ist auch ein Statement - sie will erreichen, dass Menstruation kein Tabuthema mehr ist.

"Almo" heißt das Geschäft, das in der Fußgängerzone im fränkischen Ansbach vor etwa einem halben Jahr eröffnet hat. Die Abkürzung steht für "alternative Monatshygiene". Hier verkauft Stefanie Wagner unter anderem Stoffbinden, Slipeinlagen und Menstruationstassen. Einen Teil ihrer Produkte stellt die 37-Jährige selbst her. Der Laden ist auch eine Kampfansage - an den Verpackungsmüll und daran, dass Menstruation laut der Unternehmerin oft noch ein Tabuthema ist.

"Ich sehe immer noch Frauen, die kichernd oder mit vorgehaltener Hand darüber sprechen", sagt Wagner. Bei Bestellungen über ihren Online-Shop erlebt die Ansbacherin, dass Kunden gelegentlich einen neutralen Versand wünschen. "Die wollen nicht, dass auf der Verpackung 'was anderes kommt mir nicht in die Hose' steht", berichtet Wagner. Viele Frauen hätten auch im Jahr 2020 bei dem Thema Menstruation ein Schamgefühl.

Wagner stellt fest: Frauen fehlt oft der Zugang zu ihrer Menstruation

"Was mich immer wieder traurig macht, ist die Tatsache, dass ich Frauen sehe, die gar keinen Zugang zu ihrer Menstruation haben", sagt Wagner, die ihre Produkte nicht nur im Laden, sondern auch auf Märkten und Messen vertreibt. Veranstalter würden ihre Stoffbinden oft nicht in Bild und Wort bewerben. Wagner will das ändern und mit ihren Waren "Leichtigkeit zu den Frauen bringen".

Menstruation ist also immer noch ein Tabu? Immerhin hat es das Thema Periode im vergangenen Jahr sogar mit einer Petition in den Bundestag geschafft. Dieser hat beschlossen, dass Tampons, Binden, Menstruationstassen und andere Hygieneprodukte nicht länger mit dem Regelsteuersatz von 19 Prozent, sondern mit sieben Prozent besteuert werden.

Es entstehen immer mehr neue spezialisierte Unternehmen und Produkte in diesem Bereich. Das Berliner Start-Up "Einhorn" beispielsweise, das unter anderem vegane Kondome und Tampons vertreibt, hat im vergangenen Jahr mit einem Werbespot im Netz für Aufsehen gesorgt: Es geht um einen Mann, der unbedingt menstruieren will. "Die Menstruation ist einfach unglaublich beeindruckend", sagt er in dem Clip. Seine Therapeutin stellt trocken klar: Sie haben Periodenneid. Das Video soll verdeutlichen, wie normal die Periode ist und soll darauf aufmerksam machen, offen darüber zu sprechen.

Eine Frau benötigt in ihrem Leben mehr als 12.000 Binden und Tampons

Vom Video in die Fußgängerzone: Wagner will mit ihrem Geschäft das Thema Menstruation in das Alltagsbewusstsein der Menschen rücken. "Wir Frauen bluten etwa fünf Jahre unseres Lebens", schreibt die Fränkin auf ihrer Homepage. Wie viele Menstruationsprodukte - also Binden und Tampons - eine Frau im Durchschnitt dabei verbraucht, steht im Plastikatlas, den die Heinrich Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland veröffentlicht haben. Demnach benötigt eine Frau in westlichen Konsumgesellschaften in 39 Jahren 12.675 Binden und Tampons, das sind 325 pro Jahr.

Einlagen und Tampons sind dabei klassische Wegwerfprodukte - nach einmaliger Verwendung landen sie im Müll. Auch dagegen will Wagner etwas tun. Die Slipeinlagen aus Stoff können gewaschen und immer wieder genutzt werden. Das verhindere unnötigen Abfall und spare auch Geld, sagt Wagner.

Stefanie Wagner hat in Ansbach einen Menstruationsladen eröffnet. Dort werden unter anderem Stoffbinden angeboten.
Foto: Stefanie Wagner, almo

Wagner verkauft im "Almo" das "gute Gefühl in der Hose"

Die Idee zu selbsthergestellten Hygieneprodukten kam Wagner vor sieben Jahren. Sie war auf der Suche nach Alternativen, probierte verschiedene Angebote wie beispielsweise die Menstruationstasse aus. "Das war für mich allerdings nichts", sagt die 37-Jährige. Nächster Test: Stoffbinden. "Das war erstmal ein Reinfall", berichtet Wagner. Bereits nach drei Monaten seien so gut wie alle Binden reif für die Tonne gewesen. "Sie waren entweder rau wie Schleifpapier oder die verschiedenen Stofflagen waren zerknautscht."

Sie begann, die Slipeinlagen selbst zu nähen. "Es hat fast zwei Jahre gebraucht, bis ich die perfekte Binde genäht hatte", sagt Wagner. Mit "perfekt" meint sie, ein "gutes Gefühl in der Hose zu haben". Die Binden, sagt Wagner, sind aus Bio-Baumwolle und haben einen Auslaufschutz, der wasserdicht und trotzdem atmungsaktiv ist. Als Probeträgerinnen mussten Freundinnen herhalten.

Die Stoffbinden von "Almo" in Ansbach entstehen in Franken

Wagner startete einen Online-Shop, im Sommer vergangenen Jahres eröffnete sie schließlich den Laden. "Erster Menstruationsladen weltweit" steht auf den Schaufenstern geschrieben. Weil die Nachfrage nach Stoffbinden so hoch ist, kann Wagner sie nach eigenen Angaben nicht mehr selber nähen. Hergestellt werden sie laut Wagner in Franken.

Den Laden in Ansbach zu eröffnen, sei eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Schließlich ist Wagner Ansbacherin. "Mir war bewusst, dass es hier wahrscheinlich etwas länger dauert, bis das Geschäft ankommt", antwortet Wagner und fügt mit einem Lächeln hinzu: "In Ansbach gibt es genug blutende Frauen." Und heute? "Die ganze Stadt spricht über Menstruation", sagt die Unternehmerin. Damit habe sie eines ihrer Ziele erreicht.

Lesen Sie hierzu auch: Menstruationstasse statt Tampon: Was Frauen beachten sollten 

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