Neuneinhalb Jahre Haft für Gift-Anschlag auf Eltern
Im Dezember 2016 wurde im Landkreis Eichstätt ein älteres Ehepaar mit Rattengift vergiftet. Am Freitag fiel das Urteil: Der Sohn muss neuneinhalb Jahre in Haft.
Das Landgericht Ingolstadt hat am Freitagvormittag das Urteil gegen einen 53-Jährigen wegen eines Gift-Aschlags auf seine eigenen Eltern verkündet. Der Landwirt muss für neuneinhalb Jahre ins Gefängnis.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Landwirt vorgeworfen, dass er seine betagten Eltern vergiften wollte und ursprünglich wegen zweifachen versuchten Mordes zwölf Jahre Gefängnis gefordert (wir berichteten).
Der Angeklagte bestritt zunächst, dass er seinen Eltern Gift in Essen und Getränke gemischt hat und verdächtigte seine Schwester. Seine Verteidiger hatten im Prozess auf Freispruch plädiert. Hier finden Sie unsere Berichterstattung zum Prozessauftakt.
Das Landgericht Ingolstadt verurteilte den 53-Jährigen am Freitag wegen zweifachen versuchten Mordes. Nach Überzeugung der Richter hatte sich der Bauer das Rattengift in China bestellt und es dann Ende 2016 den Eltern in die Lebensmittel gemischt. Motiv der Tat soll Habgier gewesen sein. So habe er durch das Erbe seine finanziellen Probleme lösen wollen.
Rattengift-Prozess: 53-Jähriger bestellte das Rattengift in China
Die vergifteten Eltern kamen damals ins Uniklinikum nach Regensburg, dort konnten die Ärzte die heute 77 Jahre alte Mutter und den 81-jährigen Vater retten.
Ursprünglich war der Mann sogar wegen eines weiteren Mordversuchs mit Rattengift angeklagt. Demnach soll er auch versucht haben, im Jahr 2015 seine damalige Lebensgefährtin umzubringen. Dieser Anklagevorwurf wurde im Laufe des Gerichtsverfahrens aber fallengelassen. (dpa)
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