Gewalt gegen DB-Mitarbeiter und Reisende
Am Freitag ereigneten sich im Bereich von Bahnanlagen in München vier Gewalttaten. Dabei wurden drei DB-Mitarbeiter leicht verletzt. Wer noch angegriffen wurde.
Immer wieder sehen sich Mitarbeiter der Deutschen Bahn Gewalt ausgesetzt. So auch am Freitag in München, wo sich gleich vier Gewalttaten im Bereich von Bahnanlagen abspielten.
Begonnen hatte alles gegen 12.50 Uhr, als eine 20-jährige Deutsche in der S-Bahn (S2) auf dem Weg von Dachau zum Hauptbahnhof München unterwegs war. Bei einer Fahrkartenkontrolle verhielt sich die Frau aus Leipzig uneinsichtig. Sie konnte keinen gültigen Fahrschein vorweisen und wollte sich auch nicht ausweisen.
Trotz Corona-Bestimmungen setzte sie bei der Kontrolle durch Mitarbeiter des zivilen Prüfdienstes ihren Mund-Nasenschutz ab. Aufforderungen des Personals, diesen wieder anzulegen, kam sie nicht nach. Am Hauptbahnhof war Endstation für die Uneinsichtige. Beim Warten auf die informierte Bundespolizei zündete sich die junge Frau am Bahnsteig eine Zigarette an.
Leipzigerin wirft Kontrolleur Feuerzeug an Kopf
Ein DB-Mitarbeiter forderte sie auf, das Rauchen zu unterlassen. Nachdem die Raucherin mehrmalige Aufforderungen nicht beachtete, nahm ihr der Mitarbeiter die Zigarette aus dem Mund. Der Verlust ihres Glimmstengels machte die Leipzigerin so wütend, dass sie dem Prüfschaffner ihr Feuerzeug an den Kopf warf. Der Mann erlitt Rötungen an der Stirn. Die Verletzungen waren allerdings so gering, dass der Prüfer seinen Dienst fortsetzen konnte. Die Leipzigerin muss sich jetzt wegen Leistungserschleichung und Körperverletzung verantworten. Eine Anzeige gegen sie läuft.
Kurze Zeit später erwischten die Fahrscheinkontrolleure einen Iraker beim Schwarzfahren. Der 19-Jährige war gegen 14 Uhr mit drei Freunden in der S-Bahn (S3) unterwegs von Langwied nach Pasing. Beim Aussteigen der S-Bahn am Bahnhof Pasing ergriff er die Flucht. Ein 57-jähriger DB-Mitarbeiter, der versuchte ihn am Arm festzuhalten, verletzte sich dabei am Unterarm.
Der zweite Kontrolleur erlitt bei der Verfolgung eine Verletzung am Knie. Der 48-Jährige verletzte sich ohne Einwirkung einer anderen Person. Folge: Beide DB-Mitarbeiter waren nicht mehr dienstfähig und suchten einen Arzt auf. Der 19-Jährige kehrte kurz danach zu seinen Freunden am Bahnhof zurück und stellte sich den alarmierten Bundespolizisten. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und Leistungserschleichung ermittelt.
Rabiater Mundschutzverweigerer verletzt Seniorin und 38-jährigen Fahrgast
Weitaus aggressiver verlief eine körperliche Auseinandersetzung in der S-Bahn (S2) Richtung Altomünster. Gegen 21 Uhr wurde die Bundespolizei alarmiert. Am S-Bahnhaltepunkt Hirschgarten stoppten Bundesbeamte die Weiterfahrt. Nach ersten Ermittlungen hatte eine 66-Jährige einen 51-Jährigen auf Höhe der Donnersbergerbrücke auf die Verpflichtung des Tragens eines Mund-Nasenschutzes hingewiesen. Der Angesprochene aus Erdweg im Landkreis Dachau reagierte uneinsichtig und schlug der Seniorin mit der Hand ins Gesicht. Ein 38-Jähriger aus Thüringen griff ein. Als er den Angreifer von der Frau wegriss, schlug dieser ihm ebenfalls Gesicht. Durch den Vorfall kam es zu Verspätungen im S-Bahnverkehr.
Stark alkoholisierter Fahrgast rastet nach DB-Mitarbeiter-Auskunft aus
Zu vorgerückter Stunde meldete ein Zugbegleiter der Bundespolizei einen weiteren Vorfall. Gegen 22.30 Uhr kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen einer Streife des Sicherheitsdienstes der Deutschen Bahn AG und zwei Reisenden im Hauptbahnhof München.
Wie erste Ermittlungen ergaben, waren die beiden 29 Jahre alten, sehr stark alkoholisierten und aggressiven Fahrgäste mit einer Auskunft der Bahnmitarbeiter unzufrieden. Es folgte ein verbaler Streit. Im weiteren Verlauf soll ein 50-jähriger Mitarbeiter der DB-Sicherheit am Bahnsteig 29 bei einem Gerangel mit einem der 29-Jährigen ins Gleis gestürzt sein. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzung gegen den Fahrgast sowie den 50-jährigen DB-Mitarbeiter eingeleitet.
Die Diskussion ist geschlossen.