Großdemo gegen AfD-Einzug in den Münchner Landtag geplant
In München wollen Menschen am Montag unter dem Motto "#wehretdenanfängen" gegen den Einzug der AfD in den bayerischen Landtag demonstrieren.
Eine Großdemonstration "#wehretdenanfängen" findet am Montag (5.11.) in München statt. Der Termin für die "Demonstration für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte" sei bewusst gewählt, sagte Organisator Benjamin David dem Evangelischen Pressedienst (epd): An diesem Tag ziehe mit der AfD "erstmals seit 1970 wieder eine rechtsextreme Partei in den Bayerischen Landtag ein". Demonstriert werde direkt vor dem Landtag, auf der Maximiliansbrücke.
Aus der ehemaligen "Hauptstadt der Bewegung", wie Hitlers Nationalsozialisten München nannten, solle ein Zeichen nach Europa gesendet werden, sagte David vom Münchner Verein Isarlust/Die Urbanauten. "Wir wollen zeigen: Wir machen uns Sorgen um Demokratie, Frieden und Menschenrechte." Auch heute fragten sich viele Menschen, wie die Katastrophe des Nationalsozialismus habe entstehen können. Zugleich dächten viele: "Doof, dass die AfD jetzt in den Landtagen sitzt, aber so schlimm sei es auch nicht." Doch eine solche Verharmlosung sei gefährlich, sagte David. Hochrechnungen aus den 27 EU-Ländern zeigten, dass im Mai 2019 bei der Wahl zum Europaparlament Rechtsextreme die stärkste Fraktion stellen könnten. In 23 EU-Ländern prägten Rechtsextreme bereits den öffentlichen Diskurs.
München sei aber auch die Stadt der "Lichterkette", bei der am 6. Dezember 1992 mehr als 400.000 Bürger gegen Rassismus, Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander auf die Straße gegangen seien. Der Verein Lichterkette rufe nun zum ersten Mal wieder zu einer Demonstration auf, "weil die Situation so ernst ist". Dritter Unterstützer sind die "Künstler mit Herz", ein Zusammenschluss von rund 200 Künstlern aus Bayern, die sich zuletzt mit dem Internethit "Mia ned!" gegen den Rechtsruck gewandt haben.
Auch das Bündnis "München ist bunt" unterstützt den Demonstrationsaufruf, zudem rund 40 weitere Organisations- und Parteivertreter. Zuletzt waren in München bei "Jetzt gilt's" am 3. Oktober nach Polizeiangaben etwa 21.000 Menschen auf die Straße gegangen. (epd)
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