Grüne und SPD fordern gleiches Gehalt für alle Lehrer in Bayern
Ist der Unterricht an Grund- und Mittelschulen weniger wert als an Realschulen und Gymnasien? CSU und Freie Wähler wollen an den Gehältern nichts ändern.
Ist es gerecht, dass Grund- und Mittelschullehrer ein niedrigeres Einstiegsgehalt haben als ihre Kollegen an Realschulen und Gymnasien? Nein, finden Grüne und SPD im Landtag: „Sie schätzen die wertvolle Arbeit an diesen Schulen nur in ihren Sonntagsreden“, hielt die Grünen-Abgeordnete Anna Toman der CSU und den Freien Wähler deshalb vor. Doch von warmen Worten könne man sich nichts kaufen: Eine Anhebung der Vergütung auf die höhere Besoldungsgruppe A13 wäre dagegen „ein echtes Zeichen der Anerkennung“.
Lehrer an Grund- und Mittelschulen erhalten geringeres Einstiegsgehalt
Rund 600 Euro liegen laut Toman zwischen den beiden Einstiegsgehältern – obwohl Grund- und Mittelschullehrer auch noch mehr Unterricht halten müssten. Vor diesem Hintergrund sei es kein Wunder, wenn Lehramtsstudenten eher auf die weiterführenden Schulen setzten. Angesichts des drohenden Lehrermangels gerade an den Grundschulen sei aber ein schnelles Umsteuern nötig, findet die SPD-Bildungspolitikerin Margit Wild. Zumal die Anforderungen an Lehrer in allen Schularten sehr hoch seien: „Auch deshalb fordern wir A13 für alle Lehrer.“
Eine Argumentation, die die CSU nicht überzeugt: An den Förderschulen gebe es bereits höhere Einstiegsgehälter und trotzdem Lehrermangel, argumentiert der Donauwörther CSU-Abgeordnete Wolfgang Fackler: „An der Bezahlung allein kann es also nicht liegen.“ Die CSU wolle auch „keine Einheitslehrer“: Unterschiede in der Ausbildung müssten sich auch in Zukunft in der Bezahlung widerspiegeln.
Bayern biete seinen Lehrern schon jetzt die besten Bedingungen, glaubt Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler): In Bayern verbeamtet und A12 sei doch besser als angestellt und A13 in Berlin. Mehr als ein Drittel der Lehrer an den Grund- und Hauptschulen bekomme zudem durch Funktionszulagen ohnehin schon das höhere A13-Gehalt, so der Minister: „Man sollte die Debatte deshalb nicht aufs Geld verkürzen.“
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