Halbnackter auf Altar
Kirche Mann will sich bei Gemeinde im Allgäu für seine Tat unter Drogen entschuldigen
Marktoberdorf Die Störung eines Gebets durch einen halb nackten Mann hat in Marktoberdorf im Ostallgäu für Betroffenheit in der Kirchengemeinde gesorgt. Wie berichtet, hatten etwa 15 Kirchenbesucher mitansehen müssen, wie sich ein 22-jähriger Muslim vor einigen Tagen von Drogen benebelt und nahezu nackt auf den Altar der Frauenkapelle legte und rief: „Allah ist groß.“ Gläubige sahen die Kirche daraufhin „verunreinigt und beschmutzt“. Der Zwischenfall ereignete sich während einer eucharistischen Anbetung, eines sehr intensiven, von Laien gestalteten Gebets.
Mittlerweile hat der katholische Pfarrer Oliver Rid während einer Messe in der Frauenkapelle einen Reinigungsritus vollzogen. Der Altar wurde mit Weihwasser besprengt und beweihräuchert, Pfarrer und Gemeinde sprachen ein Gebet. „Die Ehre des Altars ist wieder hergestellt“, sagte Rid. Für die Gemeinde sei dies ein ganz wichtiges Symbol und Signal gewesen: „Wir können wieder in die Zukunft schauen.“ Der Pfarrer sieht nun langsam wieder Ruhe einkehren in seine Gemeinde. „Wir sind auf einem guten Weg.“
Der 22-Jährige wurde nach dem Vorfall festgenommen. Über ihn ist nicht allzu viel bekannt. Der junge Mann wohnt wohl noch nicht so lange in Marktoberdorf, er ist Deutscher, Muslim und derzeit arbeitslos. Die Drogen konsumierte er offenbar wegen privater Probleme. Im Gespräch mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt sagte er, die Nebenwirkungen der Drogen seien so stark gewesen, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Warum er in die Kirche gegangen sei, darauf habe er keine Antwort. Der 22-Jährige hat sich für seine Tat entschuldigt und angeboten, dies auch öffentlich vor der Kirchengemeinde zu tun. Gegen den Mann laufen Ermittlungen, unter anderem wegen Störung der Religionsausübung.
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